zärtliche Samstagsgesänge

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von Marie Mehrfeld

trunkenes Taumeln flatternder Wimpern, das
Flüstern sehnsüchtiger Lippen, verklungen,
schmiegten bedenkenlos inmitten blutroter
Sommerbeeren, lagen wir in hellen Nächten,

Haut an Haut, lächelnd querten wir brüchige
Brücken moosgrüner Brackwassersümpfe,
lichtblaues Zittern, springende Gedanken,
Türme der Liebe, versteckt in Silbernebeln

des Suchens, verwarfen in Dämmerungen
graugrauen Gram des Alltäglichen, gruben
das Äußere zärtlicher Samstagsgesänge
nach innen mit fiebrigen Fingern, und wir

umschlangen, von allen Leinen gelassen,
mondblasses Stammeln singend hinter
verschlossenen Himmelstüren, gegartes
Begehren gefangen in Worten des Wahns,

entzückte Engelszungen, verklungen in
fliehenden Wolken, und an trägen Mittagen
streichelte sanftes Bedenken abseits der
Tümpel, zersplitternd im seidenen Moder,

heilige Feste verwerfend, suchten hungrige
Zungen Silben unverbrüchlichen Lobens,
summten an allen Tagen, reuelos schwebend
in Zeiten unvergessenen samtenen Glücks

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