die asphaltstraße
zum gutteil verworfen
ist der einzige weg aufwärts
durch verwilderte hänge
jungwald und traubenschwere weingärten
in der ferne
leuchten alpenspitzen
in der abendsonne
in den hügeln vor ihnen
blitzen städtchen und dörfer
die luft ist mild
kastanienbäume lassen früchte fallen
die angekündigte buschenschank
ist geschlossen
wie auch die kirche
ein schweigsamer schäferhund
hinter schmiedeeisenem tor
bewacht das weingut am gipfel
das kastell
erweist sich als eindruckslose ruine
werbung und wirklichkeit
verfehlen einander
es ist die ruhe der hügel
die mich dennoch
darüber schreiben läßt
* * *
Veröffentlicht / Quelle:
Auch abgedruckt in "Gemischter Satz. Gedichte" --- Rezension des Bandes auf: https://verlag.gangan.at/titel/gemischter-satz/
Kommentare
Jene sanfte Ruhe spricht
Eindrucksvoll aus dem Gedicht...
LG Axel
Danke, lieber Axel!
LG Walter