Letztes Leuchten über’m Land,
blassblau sich der Himmel spannt,
spielt mit abendfarbnem Licht,
nur den Mond, ihn seh’ ich nicht,
Stille hallt jetzt über Wäldern,
schwarze Krähen in den Feldern,
Büsche ächzen unter Winden,
Tiere wollen Schlaf nun finden,
welkes Laub liegt hinter Türen,
will Vergangenem nachspüren,
doch ich weiß, es ist vergebens,
denn die Zeiten meines Lebens
sind im Dunkel nun begraben,
will sie auch nicht wieder haben,
der November, er wirft Schatten,
auf die Sommer, die wir hatten,
Sonne ist im Meer versunken,
hab’ den Wein bald ausgetrunken
und den Brief an dich verschickt,
hoffe, dass er dich beglückt, will
nun schweigen und nichts hören,
kein Laut soll die Ruhe stören,
sehne mich nach Einsamkeit,
bin das Schwätzen, Hetzen leid,
wieder gilt es, Abschied nehmen,
sich nach hellen Tagen sehnen,
schöne Worte muss ich halten,
lieben, mehren und gestalten,
will sie wiegen mit der Hand –
sie durchbrechen jede Wand.
Kommentare
Die Schatten nehmen überhand und fallen aufs Gemüt:
Marie erzählt uns hier ganz wunderbar, was uns bald blüht.
Das Dämmerlicht dämmt schon die klaren Klänge ...
Ich wünsch Marie so sehr, dass sie die guten Worte fänge!
Vielen Dank für das sehr gute, sehr anrührende Oktober/November-Gedicht
und liebe Grüße zu Dir,
Annelie
Ach! Anne-Li, Du dichtest flott,
das bringt Dir Lob ein, keinen Spott,
ich wünsch Dir einen schönen Tag -
keine Zipperlein Dich heute plag' ...
Liebe Grüße zurück, danke,
Marie
Gute Worte (per Gedicht)
Drangen durch das Dämmerlicht ...
LG Axel
Meinen Dank schick ich zurück,
wünsch' Dir heute sehr viel Glück ...
LG - Marie
Dein Gedicht, liebe Marie, stimmt mich melancholisch, jetzt, wo es kühl geworden ist, und der Wind den Blättern an den Kragen geht. Und doch wird der Herbst/Winter etwas mehr Ruhe schenken und Gemütlichkeit … die aktive Zeit, draußen, geht allmählich vorbei …
Viele liebe Grüße
Soléa
Danke, Soléa, ja, eine gewisse herbstliche Melancholie erwischt uns jedes Jahr wieder, dennoch ist die dritte Jahreszeit meine liebste mit ihren schönen Farben und auch als Vorbereitung auf den Winter, auf die Monate der Ruhe und Besinnung …
herzliche Grüße zu Dir - Marie
wunderbar!
LG Alf
Danke und LG zurück, Alf!
Marie
Beginnt so schön -
und wird immer schöner.
Und die letzte Strophe ist kaum mehr mit der Hand zu wiegen, sondern mit dem Herz.
LG Uwe
Danke, Uwe, was ich da lese, freut mich sehr …
liebe Grüße - Marie
Liebe Marie,
"wieder gilt es, Abschied nehmen, sich nach hellen Tagen sehnen,
gute Worte muss ich halten, lieben, mehren und gestalten,
will sie wiegen mit der Hand – sie durchbrechen jede Wand"
Du schreibst mir aus der Seele! Wie gut fühle ich mich da hinein.
Wie jedes Jahr lastet mir das Nahen des Novembers auf der Seele. Wobei, nein , es gab ein ganz besonderes Jahr, da mochte ich den November und seinen grauen nicht enden wollenden Regen. Aber das ist eine andere Geschichte . Dieses Jahr ist es wieder da, das übliche November- Bangen, ABER: hier in deinem schönen Gedicht finden wir ja alle eine Motivation, gegen das Triste anzugehen. Mit gutem Willen durchbrechen wir jede kalte graue Wolkenwand, bis wieder helle Tage kommen, so sei es!!
lG
Anouk
Der Herbst, die Jahreszeit mit seinen zwei Seiten, die eine traurig, weil sie auf Endlichkeit des Jahres und auch des Lebens einstimmt, die andere beinahe euphorisch wegen des schräg einfallenden Lichtes, das die Schatten verlängert und der wunderbaren Farben; der Wechsel bestimmt das Jahr und unser Sein, ich danke für Dein so herzliches Eingehen auf mein Gedicht, liebe Anouk.
LG - Marie
Wunderschöne Zeilen, liebe Marie, sehr berührend.
Finde mich in ihnen wieder.
Vor allem die letzte Strophe hat's mir besonders angetan.
Liebe Grüße,
Ella
Danke für Deine lieben Worte, Ella, die ich eben erst fand.
Herzliche Grüße zu Dir zurück - Marie