Wege, die ich ging

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von Marie Mehrfeld

Wo sind die Spuren,
die ich ließ
und wo die Wege,
die ich kannte,

wo blieb der Kindheit
Paradies,
wo sind die Blumen,
die ich nannte,

wo ist die Liebe,
die mich rührte,
wo blieb der alten
Glocken Klang,

wohin der Glaube,
der mich führte,
was schützte mich
von Anfang an,

wo sind Gedanken,
die ich dachte,
die Tanten, Onkel,
die mich lobten,

die Sätze, über die
ich lachte, die
Freundinnen, die
mit mir tobten,

da war der Krieg
mit Hunger, Not,
mit Bomben, Toten,
wenig Brot,

erst nach und nach
im Lauf des Lebens
fand ich den Tritt,
der meiner war,

heut’ weiß ich, gar
nichts war vergebens,
gut war es selbst
in der Gefahr,

den Pfad teilt’ ich mit
Brüdern, Schwestern,
mit Freunden,
Kindern und Getier,

nun denk’ ich froh
zurück an gestern,
für gutes Wandern
- dank’ ich Dir.

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