Von der Neugier der Dächer

Bild von Monika Jarju
Bibliothek

Tauben flatterten gegen Dachluken
mit dem Geräusch sich öffnender Schirme
Mutter hängte Wäsche auf – trip trop
Staub schluckte das Wäschewasser
seifige Schwaden zogen über den Dachboden
mit geröteten Fingern schrubbte Mutter
graue Krümel und Ränder vom Zuber
das Kind überwand seine Angst
kletterte über Leitersprossen aufs Dach
wo der Vater fest auf Teerpappe stand
die Antenne im steifen Wind hielt
ihre Metallarme krallten den Himmel
der Wind packte das Kind am Schopf
Kinderflaum wehte glänzte golden
das Geheimnis der Stadt lag offen
wie ein weites stilles Staunen

Mehr von Monika Jarju lesen

Interne Verweise

Kommentare

24. Mär 2018

Ich höre, sehe, rieche, staune -
so farbig und lebendig, dein Prosagedicht,
das sicher Erinnerungen spiegelt ...

Liebe Grüße - Marie

25. Mär 2018

Liebe Marie, danke fürs Lesen Einfühlen,
lieben Gruß, Monika

24. Mär 2018

Ein schönes Gedicht, weckt Erinnerungen ... die Tauben, der Zuber, die Mutter
und herrlich ist es über den Dächern der Städte.
Das Foto ist noch ein Gedicht, das sehr gut gefällt.

Liebe Grüße,
Annelie

25. Mär 2018

Danke, liebe Annelie, sonnige Grüße!
Monika