Als diese frische Frau aus der Tram steigt, zieht sie alle Blicke auf sich.
Das dunkle weiche Haar trägt sie hochgesteckt, ihre hohe grazile Gestalt
wächst wie ein Stiel aus einem bauschigen Rock, ein Buschwindröschen.
Über einer purpurnen Bluse, halb Rüsche, halb Rose, flammt das Muster
ihres Beutels auf, ein grüner Blätterschatz – Weidenröschen, Nessel,
Wiesenblume – mäanderndes Schwärmen. Schwingend schreitet sie aus,
taucht ihre tintenblau schimmernden Stiefeletten wie zierliche Luftwurzeln
in den Wind. Wahrlich kein Stiefmütterchen! Unwillkürlich höre ich meine
Mutter sagen: Thusnelda Suppengrün.
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