Der Eichenbaum

Bild von Picolo
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Auf der Wiese grünem Flor
wächst ein Eichenbaum empor,
mit bemooster rauer Rinde,
kannte ich ihn schon als Kinde.
In der samtenen Natur
steht er dort, ganz holzig stur,
seine Krone, die ist mächtig,
und er schüttelt sie bedächtig.
Wenn die Winde sie zerzausen,
die äonisch ihn umbrausen,
Wurzeln in die Erd' sich schlingen
und ihm Halt und Stärke bringen.
Viele Menschen sah er schon,
wie den Vater, so den Sohn,
und so wird er ewig bleiben
und die Zeit sich einverleiben,
die in seinen Ästen treibt
und seine Geschichte schreibt.
Am eich'nen Fuße steht ein Fels,
älter noch mit grünem Pelz,
freut sich hier seit tausend Jahr',
weil er davor alleine war.
Und so schwelgen sie in Ewigkeit,
ohne Laut und ohne Streit,
und wenn die Nebel sie umwehen,
ahnt man sie, ohne zu sehen.
So hat ein jeder seinen Platz
und ist ein liebgewordner Schatz …

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Kommentare

24. Jun 2017

Poesie in Baum und Stein -
Mächtig stellte sie sich ein!

LG Axel