Nichts mehr wissen

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Wege, grau und abgeliebt vom Küssen,
verdammt in alle Ewigkeiten –
ich wälze mich in meinen Kissen
und schwefelgelbe Träume gleiten
durch meine Seelenfantasie –
ich bin erschüttert wie noch nie!

Nur nicht erwachen, in die Schlacht,
die täglich unvermindert tobt!
Man hat gestrebt, man hat gedacht,
man ist, getadelt und gelobt,
wohl an die tausendmal gefallen!
Die Wirklichkeit hat schlimme Krallen!

Und wenn sich wieder, eisenkalt,
das Neue aus dem Dunkel schält,
dann spürst du diese Amtsgewalt,
für die kein Menschenleben zählt –
die nur das Böse hegt und pflegt
und an den Wohlstandssäulen sägt.

Nach allem Wirken, in Komplotten,
die niemals der Vernunft entsprechen,
wirst du vergehen, in den Marotten,
der Leute, die sich grob erfrechen,
dir deine Meinung vorzuschreiben…
Das kann dir doch gestohlen bleiben!

Warum darf sich hier nichts erfüllen?
Wozu dann Hoffnung – wozu Streben?
Im Kampf ist Sehnsucht nicht zu stillen!
Ist denn nur das der Sinn vom Leben?
Ich wälze mich in meinen Kissen –
von Blödsinn will ich nichts mehr wissen!

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