Der Wahnsinnswelten übler Lauf

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von Alf Glocker

In dieser Welt kann man‘s zu gar nichts bringen,
es sei denn, du bist von Haus aus reich geboren,
oder klüger noch, am besten ein Verbrecher –
sie (die Welt) hat sich gegen dich verschworen …
und machst du dich noch zu des Guten Sprecher,
dann wird man dich halt blutig niederringen!

Nimm dich in Acht, mein Freund, entsage
den vielen Dingen, die man möchte, weil man lebt.
Du kannst sie nur bekommen, wenn du etwas bist:
grausam, rücksichtslos und immerfort bestrebt,
alles zu zerstören, bis auf den riesengroßen Mist
zu hegen und zu pflegen, alle deine miesen Tage!

Erkenne, daß nichts haltbar ist was haltenswert,
denn nur der Wandel geistert in Naturgesetzen,
die man zu brauchen scheint, damit die Welt
gemein ist, um die Menschenrechte zu verletzen,
die lediglich ein echter Geist so scheinreal erhält.
Das Paradies auf Erden sei uns streng verwehrt!

Wenn da wer kommt und sagt, ihr könnt erreichen,
was tief in euch, dort, in der echten Phantasie,
sich aufbaut, um den Wünschen zu genügen,
dann schlagt ihn tot, wie sonst ein verrücktes Vieh …
ihn müsst ihr plagen und zu Tode bald betrügen –
und dann müsst ihr euch den Lohn erschleichen!

Tyrannen und Ganoven gibt es überall zuhauf!
Sucht, ordnet euch gleich einem solchen unter!
Ihr werdet sehen: Sofort seid ihr total im Recht!
Dann rafft und giert, bleibt glücklich, oder munter
und sorgt für euren Fortgang im Geschlecht!
Das ist der wilden Wahnsinnswelten übler Lauf!

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