An mein Kind

Bild von Ella Sander
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Im Schnellen der Zeit,
das Leben verrinnt;
Du bist schon entwachsen
der Wiege, mein Kind.

Die Anmut der Jugend,
sie kleidet Dich gut;
stehst fest auf dem Boden,
zeigst Würde und Mut.

Im Anfang so winzig,
ein klein' Bündel Leben;
ich konnt' gar nicht anders,
als Liebe Dir geben.

Du wecktest in mir
die klangvollsten Saiten;
es war mir 'ne Ehre
Dich zu begleiten.

Nun ziehst Du hinaus,
in die Welt, in das Weite.
Und brauchst Du mich - ruf' nur:
Ich eil' Dir zur Seite.

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Kommentare

25. Sep 2018

Liebe Ella, wie schön! Es ist toll, wie du das machst: Flügel geben und Wurzeln. Das Kind ziehen lassen aber fest versprechen , da zu sein, wenn es dich braucht. Was kann man sich mehr von seinen Eltern wünschen?
lG
Anouk

25. Sep 2018

Die Kinder aufwachsen zu sehen, ihnen Wurzeln zu geben, die kostbare kurze Zeit mit ihnen zu genießen, war unglaublich bereichernd und schön. Aber das Loslassen, das war eine harte Nuss, an der ich lange zu knabbern hatte.
Doch wie heißt es so schön:
Nur Kinder die man ziehen lässt, kommen gerne wieder.

Vielen Dank für Deine Gedanken, liebe Anouk.
Ich habe mich sehr darüber gefreut :)

Liebe Grüße,
Ella

25. Sep 2018

Ein wunderschönes Gedicht, liebe Ella, und die Verse sind ganz hervorragend geschmiedet.

Liebe Grüße,
Annelie

26. Sep 2018

Vielen Dank für den schönen Kommentar, liebe Annelie.
Freue mich sehr darüber :)

Lieben Gruß,
Ella

26. Sep 2018

Was Du so schön (be) schreibst, liebe Ella, empfinden viele Mütter. Es ist ein ganz BESONDERES Verhältnis, das zu unsere(n)m Kind(ern).

Liebe Grüße
Soléa

26. Sep 2018

Ja, das ist es, liebe Soléa.
Das Gedicht heißt zwar " An mein Kind", dennoch meinte ich natürlich meine beiden Kinder, jedes für sich.
Die Zeit ist geflogen, sie sind schon beide aus dem Haus.
Das besondere Verhältnis kann ich nur bestätigen. Was auch immer sein sollte, man ist zur Stelle und das gerne :)

Vielen Dank, liebe Solea.
Herzliche Grüße,
Ella

28. Sep 2018

Ihn ziehen zu lassen, ihn los zulassen, rechtzeitig, war das Schwerste. Doch ist genau das auch das Wertvollste, was wir unseren Kindern geben geben können. Und da zu sein, wenn sie straucheln. Danke, liebe Ella, für dieses schöne Gedicht.

Herzliche Grüße, Susanna

26. Sep 2018

Es war nicht leicht die Kinder ziehen zu lassen, liebe Susanna. Es lag nicht daran, dass ich kein Vertrauen gehabt hätte, es lag daran, dass ich wusste, dass sie mir unglaublich fehlen werden.
Abschiede sind nicht leicht, aber zur richtigen Zeit, wichtig und richtig, auch wenn es wehtut.

Vielen Dank, liebe Susanna..
Herzliche Grüße,
Ella

12. Jun 2019

Ein wunderbares, liebevolles Gedicht hast Du hier zum "Abschied" Deines Kindes komponiert, Ella.
Hat mich stark berührt.
(Ein ähnliches habe ich 2015 für meine zwei Kinder versucht, "Mein Kind". Da waren sie aber schon viele Jahre aus dem Haus. Mein Schreibinteresse zeigte sich erst 2013.)

Herzliche Grüße
Willi

12. Jun 2019

Hallo lieber Willi,
unsere Kinder sind unser wertvollster Schatz.
Sie aufwachsen zu sehen, sie zu begleiten, Freud und Leid mit ihnen zu teilen, sie auf das Leben vorzubereiten, war das Schwerste und Schönste zugleich.
Vielen Dank für's Eintauchen in die Zeilen, für's Berühren-lassen, für den wohlwollenden, liebenswerten Kommentar. Ich freue mich sehr darüber und weiß es inniglich zu schätzen. :)
Auch ich schreibe noch nicht so lange, erst seit letztem Jahr Februar. Nachdem die Kinder aus dem Haus waren, und ich mich an das neue Leben gewöhnt hatte, trat das Schöne der Poesie in mein Leben und das ist wunderbar.
Was wäre das Leben ohne das Schöne, das Wahre und das Gute?

Herzliche Grüße zu Dir,
Ella