Über Helikons Hügeln in himmlischen Hallen
in Vorfreude finstere Vorhänge fallen
die wallenden Wolken wollen nun weichen
die Strahlen der Sonne sachte dich streicheln
Doch war sie heut rauer, die nächtliche Brise,
die sonst in träumende Welten dich wiegt?
Ob dein Geist wohl dämmriger Ahnung erliegt:
„Es scheint, dass ich bald schon die Heimat verließe..."
Und war es wohl abends in heiterer Runde,
in Wonne des Nektars, zu späterer Stunde,
umringt von der Schwestern blühender Schar
als blutend der Himmel vor Augen dir war?
Auch Lunas silbrige Hörner heut Nacht
- gespitzt zum stechenden Stoß -
schürten wohl deinen argen Verdacht:
Es ist zu beweinen, das menschliche Los!
Dem Leiden entspringst du, geflügelte Muse!
Die Nacht - dein dunkles Pergament
Du reichst mir die Feder und tränkst sie in Buße
Du bist’s, welche Schönheit in Trauer erkennt
Die Anspannung stimmt deine klingenden Saiten
entlockt deiner Harfe den sphärischen Klang,
durch grollende Wälder wirst du mich begleiten,
Seite bei Seite - den Abhang entlang.
Kommentare
Ein ganz tolles Gedicht, finde ich.
HG Olaf
Dankeschön! :)