Der Geschmack von Salz

Bild von Soléa
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Noch ein paar Schritte übers Eis,
vom langen Wandern ist mir ganz heiß,
kalte Luft schlägt ernüchternd entgegen,
nur für den Zweck ein gnädiger Segen,
mitten im Winter hier zu sein...
völlig einsam und allein.

Knirschend mache ich mich nach Haus –
verharschter Schnee, blendet mich.
Mehr und mehr taut alle Zeit auf
und ich hab klare Sicht …
in blauen Himmel, die helle Sonne,
ihre Strahlen – mein großes Glück, eine Wonne.

Es ist das Licht aus meiner Kindheit,
derselbe Mond – die Sterne.
Kilometerweit und Jahre her,
das Firmament in unendlicher Ferne.

Und mache ich die Augen zu,
für einen klitzekleinen Moment,
kommt die ganze Erinnerung –
die Kehle, sie wird eng,
Sehnsucht steckt in meinem Hals –
schmeckt nach Vermissen und nach Salz …

Ich werf den Kopf trotzig in den Nacken,
biete dem feigen Feind die Stirn,
ahne, weiß, es ist nichts vergebens,
egal, wo ich bin ... da ist auch mein Stern.

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Kommentare

26. Feb 2019

Sehr schön, Dein Gedicht -
Mit dem eingebauten Licht!

LG Axel

28. Feb 2019

Licht ist in jeder Hinsicht gut:
Man findet eher, wenn man was sucht…

Liebe Grüße
Soléa

26. Feb 2019

So ist es - Freide sei mit Dir... :-))

Liebe Grüße
Alf

28. Feb 2019

… und mit dir und ihr auch und überhaupt.

Liebe Grüße
Soléa

26. Feb 2019

Schön, liebe Soléa, man soll sich von nichts und niemandem unterkriegen lassen. Gut geschrieben! Klasse Foto.

Liebe Grüße,
Annelie

28. Feb 2019

Man sollte nicht, du hast recht, Annelie, nur leider klappt das nicht immer so, manchmal scheitert man auch, lernt mit etwas Glück, aber was daraus. Das Foto, farblich leicht verändert, zeigt ein Stück Schweden.

Liebe Grüße aus Marienthal
Soléa

26. Feb 2019

Das ausdruckstarke Foto mit dem Licht führt die Gedanken Deines schön geschriebenen Gedichtes, die Kindheitserinnerungen fließen gut hier ein, weiter; immer dem eigenem Licht folgen und in der Ferne ist das Ziel sichtbar.

28. Feb 2019

Ich versuchte mich in die Ferne, weit weg von daheim zu versetzen, wo ich schweren Herzens bin und kämpfe, mich abfinde, mit der Situation so wie sie ist, erkenne, Erinnerung und Heimat, ich trage sie bei mir, Sonne, Mond und Sterne sind mir nicht und nirgends fremd …

Ich wünsche dir, liebe Ingeborg einen schönen Abend und sei herzlich gegrüßt
Soléa

26. Feb 2019

Wer 'ne schöne Kindheit lebte,
Sehnt sich oft nach ihr zurück,
Als das Herz leichtfüßig schwebte,
Sorgenfrei und voller Glück.

Die letzte Zeile berührt mich ganz besonders, liebe Soléa.
Ich assoziiere damit das In-sich-selbst-zuhause-sein, ganz gleich wo man.sich befindet. Sehr schön!

Liebe Grüße
Ella

03. Apr 2019

Liebe Ella, deine Assoziation trifft es auf den Punkt und auch dein Vierteiler gefällt mir sehr.

Sei lieb gegrüßt
Soléa