Zart und süß

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

So zart wie ein Mordgespinst und so süß
wie ein Lügenteppich aus der Flickschusterei
projiziert man sich vor die rosa Rostbrillen
der Realität aus Habmichlieb, ohne Knoblauch,
weil sonst die Vampire ausbleiben …

Säusel mir doch das Lied vom Tod, Liebes,
ich höre so gerne deine Maulharmonika,
die so groß ist wie ein Scheunentor,
am 1. April, wenn die Karnevalszüge
durch Innenstädte voller Angstträume ziehn.

„Meine Güte, ist das wunderschön“, tönen
die Opferbereiten, vom höchsten Ross
der Halb-, der Viertel- und der Dreiviertelwelt
herab, ohne jemals ein „Habtacht“
zu riskieren, denn keiner möchte da sein …

alle möchten nur noch dort sein, wo nichts ist,
wo sich Hyänen und Würgeschlangen
des Nachts so nett umgarnen, bis die Reichen
wieder einmal, mehr als zufrieden, den Hals
voller Ablaufdaten, im Sumpf ertränken.

Den haben sie nämlich nicht einkalkuliert,
vor lauter Verkalkungen im Gehirn, das man
locker auf den Müll schmeißen könnte,
wenn es nicht den Ratten schon als Nahrung
dienen würde, in der Zeit aus faulenden Faulen.

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