Totensonntag –
auch unsere Tage
sind längst gezählt …,
sagst du.
Liebe –
ein Grashalm am Rand
des japanischen Skizzenblatts
auf meinen Knien,
sage ich.
Irgendwo einen Anfang finden,
das Ende des Fadens,
die richtige Antwort auf Zweifel,
wenn grüne Tiefe uns
vom Turm lockt.
Liebe, sagst du, ist wie Ebbe und Flut:
Ein Auf und Nieder der Emotionen,
das Dümpeln der Boote am Kai,
ein Gefühl, das schwankt wie dein Grashalm
am Rand des japanischen Skizzenblatts,
Schneeflocken, die den nackten
Baum küssen, ein letztes Reiskorn
auf dem verwüsteten Feld, Frieden ...
Im weißen Nebel, der fällt
wie Federn aus Kissen, flüstere ich,
find ich die Richtung nimmer …
Ebbe – ist ein Licht ohne Flamme, sagst du.
Hab Geduld, bis die Flut kommt ...
Das heilige Wasser fließt
immer in dieselbe Richtung.
Meine Seele ist dein Ufer ...
Es hat Sehnsucht nach all der Liebe,
die aus deinem Herzen strömt.