Sein Leben teilt er mit IHR:
die kleinen Freuden, Alltäglichkeit,
den häufigen Ärger, die Nörgelei -
das große Gefühl ist abgestumpft
im Laufe der Zeit,
Zuneigung zu Gewohnheit geworden.
Man sieht sich nicht mehr
an - in die Augen,
berührt sich nicht,
nimmt sich nur wahr
am Frühstückstisch.
Vielleicht.
Und abends spät.
Und morgens früh.
Wenn man so tut, als ob man schläft.
Und jeden Tag zu Mittag.
"Jemand muss noch
Getränke besorgen."
"Ist die Telefonrechnung
schon bezahlt?"
"Das Laub ist noch nicht
zusammengeharkt!"
"Muss ich denn alles
selber tun hier?!"
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Zu MIR kommt er
nicht müden Schritts
und wirft die Zwiebelschalen ab.
Wir haben Zeit für Zärtlichkeit
und Staunen in den Augen,
sind immer wieder neu und jung,
leben in unserer eigenen Welt
und kennen keine Grenzen.
Die Münder sprechen
so dann und wann,
immer jedoch das Herz.
Wir steh'n in dem Schutz
dieses einzelnen Sterns,
der das Alleinsein erhellt,
und baden die Seelen
in goldenem Staub -
und lassen sie atmen -
und atmen Glück -
und trennen uns
...nicht gern...
noé/1989
Kommentare
Dein Gedicht ist wirklich KLASSE!
Liebe Grüße,
Angélique
Lieb von dir!
Danke!
Pur Poesie, in reinster Form,
Malt sich Bilder - ganz enorm!
LG Axel
;o))