Noch liegt in starken Wehen unser Himmel wie das neue Jahr,
Noch warten Flockenkinder in des Winters aufgeblähtem Leib.
Aus den Gedanken flüchtet, was dereinst im Stall geschah:
Bethlehems Wunder – Christus ward geborn durch Josefs Weib.
Das Beste, das ein Jahr uns bringen kann: Bald ist 's vorüber.
Schon mischt sich in den Klang der Abendglocken Trauer.
Auffliegt der Vogel Wehmut aus dem Wintertann zu uns hinüber,
Gleich einer flücht'gen Liebe ist auch Weihnacht nicht von Dauer.
Mit Böllerlärm verrinnt das alte Jahr, zerissen ist die hei'lge Stille.
Wohin driftet die Zeit mit uns, und was ist Gottes Wille …?
Dass wir erinnern, was dereinst geschah, aufrecht und mit Gespür,
Um Widerstand zu leisten gegen neues Unrecht, jetzt – und hier!
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