Kaum schält sich die Morgenröte aus dem
Rußigen Mantel der Nacht, streust du auch
Schon das Salz deines Lebens in frische Wunden.
Neuer Tag – neue Verheißung: Sonne ist von
Bord gegangen … Ans Licht kommen deine Worte
(Schön ist die Welt, die zum Feind des Menschen
Erwacht), durchbrechen die Schallmauern der
Schmerzgrenzen dieser Welt.
Du witterst Blut – kein Lehrstück für Engel ...
Stürzt dich mit Adlerblicken auf deine Beute,
Schlägst vor Aufregung mit den Flügeln.
Dein Mund macht jede Hoffnung zunichte, ach,
Wie gern badest du im Meer der Leiden anderer
Und stampft mit dem Fuß auf jene wimmernde Erde,
Darin noch das Blut des letzten Krieges rauscht.
Dein Lachen klingt nach Terror. Sobald du Atem holst,
Hört man Granaten explodieren; in deiner Seele tobt
Ein großer, langer Krieg.
Das alles steht nicht in deiner Vita.
Du bist unfassbar – und niemand fahndet nach dir.
Aber eines Tages …
Aber eines Tages wird unsere Gleichgültigkeit dich
Schwerer noch verwunden als einen Soldaten im
Sechsmonatigen Kampf um Stalingrad, ehrbarer
Als du …