Ich weiß, wo die Spinnen spinnen
im Schilf die Netze am Wasser,
wo der schummrigste Morgen schimmert
in den blühenden Heidewäldern.
Ich zählte der Bächläufe Dämme
aus niedergefallenen Zweigen
von schwarzgelben Moorland-Birken -
und ich sah, wo die jungen Otter
auf Jagd gehn im trübbraunen Wasser
unter losen, treibenden Büscheln
und gelbem, schwankendem Land.
Ich spürte das dunkelste Dunkel,
das atmet, sich wohlfühlt und leidet
unter grasgeflochtenen Decken,
das krabbelt und kribbelt und gleitet,
kann fangen und töten und essen
und zeugen, dann stirbt, um zu leben
aufs Neue in kommenden Zeiten...
Ich kenne die Wege des Wassers,
weiß wo quirlige Jungbäche murmeln
unter Moosen faulenden Wäldern,
unter wallendem Laubwerk, das wimmelt
von Flinken, Schwarzbraunen, Wurmweißen,
die warten auf wachsende Schwingen,
den Lichttanz im Bergland im Lenz.
***
Es singt ein Vogel im Grase,
ich seh einen lauernden Fuchs,
es hoppelt im Feld ein Hase -
ein' Wurm ich zertret' mit dem Fuß.
Ich erwachte ins Leben, dem warmen,
ich lag in des Frühlings Armen.
Trotz Hunger ich spielte die Lyra
inmitten der Erlblüten Schein,
berausche mich an dem Frühling
bei all meiner Armseligkeit...
© Willi Grigor, April 2017
Übersetzung/Übertragung des Gedichts "Vårkänning" des schwedischen Dichters Dan Andersson (1888-1920)