Geh den Weg

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Geh den Weg verschlungener Gedanken,
die ein Dickicht bilden, wo du immer bist.
Trink den Trunk, den Engel tranken,
sei unentwegt dein eigener Chronist –
und vergiss nicht Träume zu erwähnen,
nach denen sich die Menschen sehnen.

Murmle dein Gebet für keinen stolzen Gott,
sprich für dich selbst und bleib dir treu.
Üb gegen jene Bande immerfort Boykott,
die nicht besser ist als bloße Spreu –
und lüg dir niemals in die eigne Tasche.
Du bist das Licht – die Lügner aber Asche!

In diesem Labyrinth sich nicht zu irren,
das ist die hohe Kunst der Lebensfreuden.
Selbst wenn die strengsten Fröste klirren,
sollst du die Nacktheit nicht vermeiden,
die schonungslos dir jede Wahrheit zeigt –
wo sich der Pöbel, ahnungslos, verneigt!

Gewinne dir ein Land aus tausend Illusionen,
auch wenn das Ziel in Einbahnstraßen endet.
Achte nicht darauf, ob sich die Mühen lohnen,
ob dir ein Esel seinen Segen spendet –
du bist allein auf der Entdeckungsreise.
Denk sorgsam gut und ganz auf deine Weise!

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