Vier Fragen an den Islam

Bild von Jürgen Wagner
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Isaak und Ismael waren Brüder
Wann wollen sie sich versöhnen?

Jesus und Mohammed waren Propheten
Warum wird da eine Rangordnung errichtet?

Der barmherzige Gott braucht keine Gewalt
Warum brauchen wir sie?

Der Mann ist Herr über seine Frau(en)
Wer hat dies bestimmt?

2016 - Anm.: Isaak und Ismael sind die 2 Söhne Abrahams, die er nach dem AT von verschiedenen Frauen hatte. Isaak gilt als Stammvater Israels, Ismael als Stammvater der Araber.

Kuffar - Ungläubige - sind alle, die den Propheten Mohammed und den Koran ablehnen. Über sie kommt der Zorn Gottes - manchmal auch direkt durch den Heiligen Krieg ('Dschihad' - wörtlich: Anstrengung; er kann auch als innere Bemühung interpretiert werden)

Die Frau ist dem Mann im Koran klar untergeordnet (wie auch im AT und NT). Das geht so weit, dass er sie auch schlagen und züchtigen darf, wenn sie sich ihm wiedersetzt: "Die (Frauen), deren Widersetzlichkeit ihr fürchtet, die ermahnt, meidet in den Betten und schlagt sie! Wenn sie euch dann gehorchen, so sucht gegen sie keine Ausrede" (Sure 4/34)

Interne Verweise

Kommentare

28. Jul 2016

Lieber Jürgen,
wie gerade DU ganz gewiss weißt:
1) Sie waren Brüder, weil sie denselben Vater hatten - aber unterschiedliche Mütter. Und Ismaels Mutter wurde fortgeschickt (in die Wüste?), als sein "legitimer" Bruder geboren wurde, denn sie war nur Sklavin im Haushalt und er zwar "Erstgeborener", aber nur als "Notnagel" gezeugt, salopp ausgedrückt, weil die Ehefrau bis dato keine Kinder bekommen konnte.
2) Neben allem anderen, KONNTEN schon rein technisch Jesus und Mohammed nicht in Disput geraten - bei dem Jahrhunderte-Zeitunterschied (waren es nicht vier?).
3) ... weil wir "nur" nach seinem Ebenbild (christliche Version) gestaltet, aber selber nicht Gott und also unvollkommen sind (weshalb wir uns allerdings nicht darauf ausruhen sollten).
4) Es gilt in (fast) der gesamten Gesellschaft weltweit (bis auf - ich glaube - zwei Naturvölker) in unterschiedlichen Abstufungen - bis das Patriarchat wieder vom viel logischeren Matriarchat zurück-abgelöst werden wird. Wie es vor Urzeiten war. Und ich bin KEINE Feministin.
Ich bin auch kein "Islam" (deine Fragen gingen an ihn), aber dieser Versuch einer Antwort hat mich dennoch gereizt, verzeih.

28. Jul 2016

das wird man ewig pflegen - macht auch gar nichts aus...nur bitte nicht bei uns!!

LG Alf

29. Jul 2016

Zu noé:

- Es gibt schon Geschwister, die unterschiedliche Elternteile haben, wo auch Unrecht geschehen ist - aber müssen sich Juden und Araber deshalb auf ewig hassen?
- Es ging mir um eine geistige, nicht um eine persönlich-geschichtliche Ebene. Ich kenne keinen Propheten, der von sich beansprucht, der letzte und höchste zu sein. Das sind die Verunstaltungen der Generationen danach.
- Die menschliche Begrenztheit sollte nicht rechtfertigen, dass wir Völker und Länder erobern und sie dem eigenen Glauben unterwerfen, 'Ungläubige' unter Druck setzen oder gar Gewalt antun, wie das in beiden Traditionen geschehen ist. Das ist nicht unsere menschliche Unvollkommenheit, sondern unsere ideologische Fixierung, unsere Projektion.
- Das Matriarchat der Urzeiten ist wohl doch eher eine moderne Wunschvorstellung. Die Bedingungen der frühen Zeiten waren so, dass wir uns da kaum mehr hineinversetzen können und unsere moderne Geschlechterproblematik da wahrscheinlich gar nicht greift. Die ganzen figürlichen und symbolischen Zeugnisse der Steinzeit lassen doch keine Rückschlüsse auf die gesellschaftliche Struktur zu. Wenn einer in 30000 Jahren eine katholische Kirche ausgräbt mit einem Marienaltar wird er auch nicht ahnen, dass diese Kirche vollkommen patriarchal organisiert war.

Zu Alf: ja, das fürchte ich leider auch ... Wir bekommen früher noch eine Päpstin als dass die Aussagen des Koran in die heutige Zeit transformiert werden.

LG - und danke für Euer Mitdenken! Jürgen

28. Jul 2016

Schöne Ergänzung - danke!

Es gibt ja durchaus Bestrebungen, bestimmte Stellen im Koran zu entschärfen - etwas die Deutung des Dschihad als Auseinandersetzung mit sich selbst. Oder der Versuch, die Gleichberechtigung von Mann und Frau noch zu retten mit Bezug auf das Jenseits: "Seht, Ich lasse kein Werk der Wirkenden unter euch verloren gehen, sei es von Mann oder Frau; die einen von euch sind von den anderen" (Sure 3/195). Aber so richtig zu Herzen gehend ist das alles nicht. Danke! Jürgen