Grad las ich noch in einem Buch
Beschreibungen von Charakteren,
was unerwartet mir Verwirrung schuf:
Als wenn alle lebendig wären,
stürmst plötzlich du in mein Gefühl,
drängst all die anderen an die Wand,
in dem Persönlichkeitsgewühl
strahlst du hervor als dominant.
So überlegen stehst du da
und ruhst in dir, ganz selbstbewusst,
so klar umgrenzt, wie’s damals war –
und ich sehn mich an deine Brust.
Jahrzehntelang hast du geruht,
Vergangenheit und Edelstein,
und bist doch noch für Tränen gut,
ich möchte so gern bei dir sein …
In echt bist du wahrscheinlich tot,
die Jahre sind vorbeigerast,
doch sagt das Bild, das sich mir bot,
dass du mich nie vergessen hast.
Wir haben uns so wahr geliebt,
das trennt auch eine Trennung nicht.
Zwar haben wir Verzicht geübt,
doch Liebe sucht den Weg ins Licht.
Charakterbilder aus dem Buch,
haben dich zu mir geführt,
ich danke dir für den Besuch –
auch deinen Kuss hab ich gespürt …
© noé/2017
Kommentare
...tief...
Ja, echt und tief -
Ein Liebes-Brief ...
LG Axel
Ein wunderschönes Gedicht, noé, wie man es selten liest - und das Fensterbild ist dir ganz hervorragend gelungen. Ich bin hin und weg.
Liebe Grüße,
Annelie