Liebe - ohne Ziel und Maß ...

Bild zeigt Annelie Kelch
von Annelie Kelch

Du bist mein herbstlich Irrsal, luftgesponnen ...
Ich bin wie 's Kälbchen unter deiner scharfen Klinge.
Schweigeminute: ich, die aus dem goldnen Rahmen fiel
Und flehend um Verlängerung dich bittet.

Du bist das Frührot, lässt dich zur gewohnten Stunde
Nimmer blicken, des Schlafes Liebesarmen selig zugetan.
Ich bin die Schwäre, du wühlst in der offnen Wunde,
Du: mein Blind Date; ich bin – dein Kriminalroman?

Vergangen: deine Traumgestalt im Schmerz der Sprache;
Ich lös den Knoten; denn im Tal des Nackens herbstet es.
Noch wärmt das Haupthaar wie ein Schal aus Seide, warme
Fäden, vertäut am Scheitel und an meinen Schläfen.

Du bist der Schatten meiner Seele, willst nicht weichen;
Ich übe jeden Tag mich im Darüberspringen ohne Hass.
In meinem Herzen, digital, erblüht dein Wasserzeichen;
Als gäb 's wahrhaftig Liebe – ohne Ziel und Maß.

Als gäb 's wahrhaftig Liebe – ohne Maß und Ziel
Und hing an einem Augenaufschlag unser beider Leben.
Oft ist die Liebe nicht viel mehr als eitel Spaß und Spiel,
Die kommt und geht und endet – ohne großes Beben.

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