ZUM GEBURTSTAG

Bild zeigt Volker C. Jacoby
von Volker C. Jacoby

Jeder Topf ehrt seinen Deckel,
jede Sint ehrt ihre Flut,
jede Nadel ihr Gesteckel,
jeder Bürger seine Wut.

Jeder Fisch ehrt seinen Kutter,
jede Feder ihre Nut.
Jeder Mensch ehrt seine Mutter:
Denn, dass sie es gibt, ist gut.

Ehrte nicht er sie, wär‘s dies schade,
dann lief‘ irgendetwas dumm,
dann lief‘ irgendwas nicht gerade,
dann lief‘ irgendwie was krumm.

Aber so, im allgemeinen,
denkt der Mensch an’s Mutterglück -
will man meinen, mag es scheinen -
gern aktiv-passiv zurück.

Ohne Mütterlein, da wäre
doch der Mensch total verlorn,
besser ausgedrückt, er wäre
gar nicht erst einmal geborn.

Dieser Tag, er wird gefeiert,
den des ersten Blicks hinaus
in die Welt, er wird erneuert
Jahr für Jahr, wie’s Brauch im Haus.

Lieber Mitmensch, drum sei zünftig
Glück gewünscht für dich auch heut‘!
Hoffe, dass du gleichwohl künftig
innehast ganz große Zeit!

vcj

Gedichtform: 
Thema / Schlagwort: