Zart und rein

Bild von Alf Glocker
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Zart wie ein Mordkomplott höherer Kreise,
rein wie der Fackelzug durch eine Hölle,
schön wie eine one-way-Mondreise,
ist das Reich-Arm-Wohlstandsgefälle …

Erstrebenswert sind auch Robotergehirne,
die elektrische Schockwellen schlagen,
oder sehr weit entfernte Schicksalsgestirne.
(Mann hört der Sirenen erotisches Klagen.)

Uhren, die rückwärts Purzelbäume machen,
Heinzelmännchen, auf Gondeln in Venedig,
die vor lauter Trauer ekstatisch lachen –
Herren mit Harem, glücklich, doch ledig …

Frei von allen, die da Ansprüche haben,
die gegen den Unhold gerichtet sein können,
sind die Krieger der Fallsucht, als Raben,
die anderen Vögelnden gar nichts vergönnen.

Rette dich in die Verbannung – dein Leben
hast du als Pflichtscheusal ewig verwirkt.
Du sollst nicht nach den Freiheiten streben,
die der Verbrecher bei sich selber verbirgt …

denn du gehörst der Spezies der Fossilien an,
die man einmal in den Erdschichten findet.
Egal wie hoffnungsvoll auch dein Weg begann,
du bist jemand der – ehrlich – verschwindet!

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Kommentare

29. Okt 2019

Der Dichter - Denker: bloß Relikt,
Das in der Erdschicht sich verdrückt ...

LG Axel

29. Okt 2019

Ein sehr schönes Gedicht.
HG Olaf

29. Okt 2019

Vielen Dank liebe Freunde!

LG Alf

31. Okt 2019

Verschwinden möcht ich manchmal auch:
vor allem, wenn ich so um mich schau …

Liebe Grüße
Soléa

31. Okt 2019

Ja, da kann ich Dir nur beipflichten!

Liebe Grüße
Alf