Mich ärgert das, wie man gezielt
mit uns als dummem Wahlvolk spielt.
Wie man sich selber gut saniert,
uns aber in die Irre führt.
Egal in welcher Koalition:
Der Wähler hat nie viel davon.
Vor jeder Wahl wird gern versprochen,
doch die Versprechen dann gebrochen,
weil in der eignen Schwammigkeit
zum Halten nicht viel übrigbleibt.
In aller Hektik heißt es meist:
„Gesetz mal ganz schnell durchgeschleust!",
der Wähler kriegst's ja gar nicht mit,
und wenn, dann bleibt ihm ja Kritik,
die zwar nichts ändert am Ergebnis,
aber der Tropf hat sein Erlebnis.
Es wird gemauschelt und verschoben,
vollkommen hemmungslos gelogen,
es wird belauscht, noch mehr vertuscht,
im Grundgesetz herumgepfuscht,
„Volksabstimmung“ bleibt uns verboten,
(da haut's von „außen“ auf die Pfoten)
wir könnten uns ja wirksam wehren
mit einem solchen „Volksbegehren“,
mancher würd' hinten runterfallen
von den Lenkungs-Gestalten allen ...
„Drei Stände“ – hatten wir schon mal?
Das ist doch längst auch heut der Fall:
„Die Regierung“, omnipotente Macher,
„die Wirtschaft“ als die Geldbeschaffer
und dritter Stand (das sind die Stumpfen)
„die Wähler“, und die bleiben unten.
Das kann man auch nicht anders sehn:
„Wir“ gelten zwar als „Souverän“,
doch wem wir auch den Auftrag geben,
wir liegen IMMER knapp daneben.
Kaum hat wer die Regierungsmacht,
macht der, was immer man so macht,
wenn man nur an sich selber glaubt:
Man segnet stets das eigne Haupt!
Das Volk ist's, das die Macht „verleiht“ (!),
die Politik, die sie entweiht.
(Und wer was sagt, der wird zum Täter,
identifiziert als „Volksverräter“!)
Das Volk, gegängelt und verdummt,
bis es im Endeffekt verstummt,
hält dann die Füße endlich still.
Das ist, was „die Regierung“ will.
© noé/2017
Kommentare
Die Demokratie spricht so sich Hohn!
(Wie einstens in Athen auch schon ...)
LG Axel
So läuft es, kaum gewählt schielt man schon auf die nächste Wahl und geht keine zukunftsweisenden Aufgaben an aus Angst, nicht wiedergewählt zu werden. Aber: Kennst du ein besserers System als die Demokratie? Außerdem: Zurzeit ist es kein angenehmer Job, Politiker/in zu sein, sie werden im Netz wüst beschimpft, ich möchte nicht in ihrer Haut stecken. Und wenn wir nur über sie meckern, sie beleidigen - wer will diesen Beruf dann noch ergreifen???
Liebe Grüße, Marie
Deine Einlassung ist zweifelsohne richtig, liebe Marie, auch ich möchte einen solchen "Job" nicht geschenkt haben! Denn, was ich beobachten konnte, verändert Machthabe den Menschen zum Negativen (nicht alle, manche beweisen tatsächlich Charakter, die haben aber meist nicht viel zu sagen, will heißen, zu bewirken). Mit den Menschen, die ein politisches Amt ergreifen, geht in kürzester Zeit eine sonderbare Wandlung vor, die ICH nicht erklären, aber be-schreiben kann. Und DIE gefällt mir nicht.
Und diejenigen, die diesen Beruf ergreifen, stören sich nicht am "Gemecker" unzufriedener Wähler, darüber sind die hinaus. Schießlich flickt jeder jedem am Zeug.
Rebooten geht leider nicht ...
Die drezeitige Regierung handelt heimtückisch - die vorigen nur verantwortungslos...