Ich hab mich zu meiner Katze gesetzt
ganz ernsthaft, wollt' ich mit ihr sprechen.
Zuerst da war sie so ziemlich entsetzt
doch dann kam das Eis schnell zum brechen.
Wir haben dann einen Smalltalk gehalten
interessant war für mich dann ihre Sicht
auf's Futter und meinen Verfügungsgewalten
auch, ob die Geschmacksrichtung Kalb ihr entspricht.
Bisher hätte sie absolut nichts gesagt,
weil der ihr servierte Fraß ganz gut schmeckt.
Jedoch hätt das Dosenkalb ihr nicht behagt
und daher ihr Missfallen plötzlich erweckt.
Beschwerde wolle sie nicht weiter führen.
Sie merke, wir würden das Mögliche tun.
Nur gegen einige meiner Allüren
wäre als Katze sie gar nicht immun.
Was das denn sei, fragte ich unsre Fluse
so haben wir sie seit dem Einzug genannt.
Da wären so einige Dinge,... abstruse,
gab sie mir dann wohlgefällig bekannt:
Über die Couch könnt ich gerne verfügen
dann, wenn sie jemand ausführlich bespielt.
Zum Sitzen könnt' ich mich gern anders Vergnügen
wobei sie ganz lässig zum Küchenstuhl schielt.
Auch würde sie täglich gern Stunden gekrault
und Fußball im Fernsehen, den liebte sie nicht.
Ich hätte bei Toren abscheulich gejault
bei ihr wäre Ruhe die oberste Pflicht.
Das sind so, meint sie, die einfachsten Regeln.
Beachtung derselben könnt' schwer ja nicht sein.
Dann schlich sie zur Couch um sich dorthin zu flegeln.
Mit fiel nach dem Smaltalk so gar nichts mehr ein.
© Horst Fleitmann, 2020