Leicht getönt …

Bild zeigt Soléa P.
von Soléa P.

Wäre doch mein Blatt Papier
nicht ernüchternd weiß –
glatt wie Wassereis,
Worte, Zeichen, könnt ich hinterlassen –
Gedanken festhalten, bevor sie verblassen …

Doch die Farbe blendet mich,
vielleicht liegt es am Lampenlicht.
Der Stift gleitet, ohne zu schreiben –
nicht mal ’ne klit­ze­kleine Zeile,
über das Blatt, unkontrolliert,
mit bunter Optik wär das nicht passiert.

Pastelltöne, sie inspirieren mich –
ein sanftes Grün oder Rosa.
Auch Brauntöne, zart, fänden Gefallen,
Ideen wären leichter festzuhalten.

Aber nein, mein Bogen ist weiß,
wie der Schnee von gestern.
Selbst wenn es mir das Herz zerreißt,
mancher mag darüber lästern,
ich krieg die Gedanken einfach nicht zusammen –
bin verkrampft, kann nicht entspannen.

Fantasie, sie ist gefragt
und ein fester Wille –
morgen probiere ich's wieder mal,
mit einer leicht getönten Brille.

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