Du, meine Seele, lechzt nach purem Sein, nach Leben!
Doch bin ich dir ein Haus voll Staub und Spinnengeweben.
Die Nacht senkt sich herab auf meine schwachen Glieder
und Krankheit zehrt an mir, zwingt mich zur Ruhe – wieder!
Ach Seele, warte noch und harre aus, geduldig!
Ich weiß, ich bin dir noch viel Licht und Leben schuldig.
Hab mich verschätzt bei allen angenommenen Maßen!
Verlief mich ständig in den mir bekannten Straßen.
Die Quittung quält mich jetzt, ich muss sie hart begleichen.
Von Schuld zu sprechen, wäre hier ein „Segel-streichen“.
Ich geb nicht auf, ich geb‘ uns an die Hoffnung weiter,
sie könnte helfen – war sie mir doch einst Begleiter!
Ach, Seele! Mich zu füllen war dein größter Fehler!
Warst wohl ein ungeübter – „jungfräulicher“ – Wähler?
Jetzt siehst du mich, dein Ich, zu früh am Boden liegen!
Doch ich will kämpfen – jetzt! Für uns! Und ich will siegen!
Gesund zu werden sei mein Streben – die Entscheidung.
Und damit aller krankender Verhalten strikt‘ Vermeidung!
Ich bin zu jung und zu gesund, um schon zu sterben!
Ich hol den Besen – weg mit euch, ihr „Unglücksscherben“!
Noch eine Frage – eine letzte, möchte ich stellen:
Wo warst du damals – noch „vor mir“? … Im Licht? Im Hellen?
Warst du bei einer Macht? Bei Gott? Wartend? Auf „Halde“?
Ach – auch egal! Du bist in mir! Und nicht im „Walde“ ;)!
Geliebte Seele … wirst du bleiben, wenn ich gehe?
Wirst du in Sphären gleiten, die Ich niemals sehe?
Wirst du dich auflösen, wie Nebel, bald, am Morgen …?
Doch jetzt: Genug! Noch sind wir hier! Schluss mit den Sorgen!