167. Schritt
Des Sommers heiße Luft wird ausgestoßen
von einem Traum, der „Habsucht“ heißt.
Er braucht nicht Röcke oder Hosen,
nur Säle braucht er wo man kreißt!
Er ist aus Leidenschaft und Mut gebacken,
in denen alles froh enthalten bebt
und in den Kronen sind die Zacken,
durch die der helle Wahnsinn weiter lebt.
Wir stoßen an, auf uns und tolle Stunden,
wir sind uns treu, und sei‘s für eine Nacht,
in der wir alles Glück der Welt gefunden –
für uns allein und Millionen sonst gemacht!
Dann kommen wir auch wieder zur Besinnung,
das denken wir so leichthin jedenfalls.
Fürs Liebeshandwerk braucht es keine Innung,
nur eine gute Füllung des Kanals.
Der Cocktail heißt „Hormone“ und so weiter.
An ihm kann man sich wundervoll besaufen!
Wir sind der Kern des Seins und Wegbereiter –
man sollte ihn in „Gotteszorn“ umtaufen!
Denn kein Odysseus ist da noch zu halten,
ist er nun an den Mast gefesselt, oder nicht,
er drängt sich ungestüm ins Artverhalten,
wo er kein Held mehr ist, vielmehr ein Wicht!
Des Sommers hohe Pflichten bleiben offen!
Sie zu erfüllen ist des Lebewesens „Kunst“.
Auch Mensch ist davon voll und ganz betroffen:
der Himmel lockt mit seinem ewig blauen Dunst!