Der Schattengeister-Auftritt

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Die Geister treten als Schatten auf –
wir haben Angst und fragen nie,
wir folgen ihnen, im Sternenlauf,
marschieren in der Kompanie
mit „Morituri salutant!“
und bleiben für uns unerkannt.

In Schleiern wehen jene Schemen,
von denen wir die Weisheit wissen,
aus diesen lebensechten Themen,
wie Morden, Raffen oder Küssen –
und wir verbergen unsere Scham,
die aus den dummen Spielen kam.

Wir stilisieren hoch was niedrig ist,
wir täuschen und betrügen alle,
wir sind die Hühner auf dem Mist,
wir lieben Bares auf der Kralle
und wir zerreden meist die Pein –
wir pflegen, hoch gelobt, den Schein!

So treten wir als Geister auf,
die ihre Schatten nicht mehr finden,
weil wir, in unserem Sternenlauf,
nur jagen, sammeln, Firmen gründen!
Und dabei heiligt sich der Zweck –
um Seelen scher’n wir uns einen Dreck!

Veröffentlicht / Quelle: 
Auf anderen Webseiten
Gedichtform: