Der Tod hat's schwer in unsren Zeiten,
will er das Ende wem bereiten.
Der Medizin ist's zu verdanken,
dass er gewiesen wird in Schranken.
Denn wer zum Jenseits ist befohlen,
den kann der Tod nicht einfach holen.
Ob uns das nun gereicht zum Glück,
wenn wir ins Leben kehr'n zurück,
ob's uns am Ende auch gefällt,
sei hier einmal dahingestellt.
So manchem tat es nämlich Leid,
daß er nicht ging zur rechten Zeit.
Kommt ihm die Medizin zuvor -
der Sensenmann trägt's mit Humor.
Weiß er doch daß zum guten Schluß
auch der Gesünd'ste mitgeh'n muss.
© Horst Fleitmann 2020
Kommentare
???
"Denn wer zum Jenseits ist befohlen,
den kann der Tod nicht einfach holen."
Dann doch gerade ...
Ich weiß, du meintest, mithilfe der Medizin wird es ihm nicht gelingen. Aber gerade das ist ein Trugschluss, denn dem, der zum Jenseits befohlen ist, hilft auch die ausgeklügeltste Behandlungsmethode nicht mehr.
Ich bin außerdem der Meinung, dass "der Tod" uns nicht irgendwie "auflauert", wie er uns vom Leben in die jenseitige Welt befördern kann. Ich bin der Meinung, dass der Tod uns nur sanft hinübergeleitet, uns "den Weg weist" quasi, uns aus diesem Dasein abholt und ein - möglicherweise - schmerzhaftes Sterben gütig zu einem Ende bringt.
(Meine Meinung)
Wer das Gedicht aufmerksam liest wird feststellen dass es genau Deine Meinung (in Bezug auf den ersten Absatz Deines Kommentars) widerspiegelt.
Dank für Deine Meinung, der ich mich nur anschließen kann. LG Horst
.
Ist das der Punkt, den du setzt? ;o))
Deine Zeilen haben mich inspiriert: Mein soeben geschriebenes Gedicht lautet "Auf allerhöchsten Rat" (falls du es lesen wolltest ...).
Danke fürs Lesen... werde zurücklesen und meinen Senf dazugegeben ;-))
LG Horst
Die SensenFRAU - gendergerecht -
Macht heut den Job auch gar nicht schlecht ...
LG Axel
Es gibt Dinge (z.B. der Tod), die haben in der Öffentlichkeit keinen Platz.
Warum ? In einem Ökonomiestaat herrschen andere Prioritäten.
Früher waren wir Mitglieder in einer Gesellschaft mit Entwicklungsstatus.
Heute sind wir Hühner im Mastbetrieb. In der Diktatur hat dein Wort
Gewicht, weil du landest vor Gericht... In der Demokratie schreit man
lieber Kikerikiii !
HG Olaf