neben mir stehend, den Kopf im Nacken, die Hände gefaltet, kann ich sie fühlen,
die Schrunden meiner Seelenwände; sie spiegeln mir die dunklen Schattenseiten
zu langer sprachloser Abende ohne euch, nur mit mir allein; des Nachts trägt mich
die Phantasie davon, dann träume ich von gewesenem Glück, wir zusammen unter
den hohen Buchen gesessen und die Lieder vom Leben und Lieben gesungen, ein
Klang, der weit trug; die schwarze Schwere väterlicher Augen, ein Flüstern in Moll,
die das Grauen der großen Kriege nicht verleugneten, ich denke sie mir federleicht;
alle harten Worte nun rund geschliffen, verschluckt und im vergoldeten Nebel des
Vergebens versunken; in mir klingen nur noch sich zärtlich mischende Stimmen in
hellblauem Dur und sanftbunte Farben der Sommerabende, die mein Herz heilen
Kommentare
Das Leben, es scheint schwer genug -
Drum ist kein bunter Traum ein Trug ...
LG Axel
Das Träumen ist’s, das froh uns hält - bei’m Trauern um das Leid der Welt …
LG Marie
Ein Farben Kaleidoskop an Erinnerungen in schönzarten Tönen liebe Marie!
LG Uschi
Dafür danke ich Dir herzlich, liebe Uschi!
Marie
Wie gut, liebe Marie, das mit der Zeit aus Schockfarben Pastelltöne werden, nur allzu gut!
Sei herzlich gegrüßt
Soléa
Aus Schockfarben werden Pastelltöne – das ist ein gutes tröstliches Bild, danke dafür, liebe Soléa …
Herzliche Grüße zu Dir - Marie
Erinnerungen, wie eine Lebensmelodie, hier mehr Moll als Dur , sprachlich hervorragend bebildert, nachvollziehbar , wie ein musikalischer Spannungsbogen aufgebaut, finden Heilung im Licht und der Wärme eines Sommerabends, wohltuend und versöhnlich klingt dieser Schlussakkord. Schon der Gedichttitel weist auf Hoffnung, Milde und Heilung hin. Ein leises, gutes Gedicht, dass auch die dunklen Seiten benennt. Herzlich grüßt Dich, liebe Marie, Ingeborg
Die Hoffnung auf Heilung … verbindet die Menschen weltweit miteinander. Das Dur bemüht sich ständig darum, das Moll in Grenzen zu halten. Das gelingt mal besser, mal schlechter. Darüber schreiben, in welcher Form auch immer, es mitteilen, teilen – hilft viel. Danke für Deine verständnisvollen, zugewandten Worte, liebe Ingeborg.
HG Marie