Eine ungewollte Liaison

Bild zeigt Soléa P.
von Soléa P.

Trotz aller Pein mache ich mich auf –
eine, die nicht körperlich plagt,
auf den langen Weg in die Einsamkeit –
rechts und links, der kahle Wald,
der sich tarnt mit altem Schnee,
ich spüre den Wind, der kaum was bewegt,
nur eiskalt sagt, was ich mich nicht trau:
„Es sieht im Moment nicht gut mit dir aus.“

Woher weiß er von meinem Befinden,
das ich schon lange mit mir trag –
eines, das nicht lachen lässt,
auch dafür sorgt, dass ich aneck‘?

Genau darum raffe ich mich auf,
soweit die schweren Beine tragen,
der Boden mehr und mehr auftaut –
sehr angenehm, das muss man sagen,
schleich ich auf leisen Sohlen davon,
vor mir selbst und meinem Schweinehund,
der wieder und wieder mit den Zähnen fletscht,
einfach nicht von mir lassen will,
ja, wäre er brav, ich hielte noch still,
doch er, er ist der Feind in mir –
ungewollt sind wir liiert.

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