Entspann´ Dich, Robin! - 21/17

Bild von Magnus Gosdek
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Der König als Gast im Sherwood

Sir Johns Geschicke beim Regieren,
lassen sich schnell minimieren,
all seine Tricks, die Macht zu halten,
sich immer schwieriger gestalten.

Der König, der nun Heimweh spürte,
im Krieg den letzten Kampf vollführte,
bestieg ein Schiff mit Heim und Weh´,
damit er recht bald Dover seh´.

Ihm in Dover nichts begegnet´,
was ihn freute, da es regnet´,
so ritt er weiter durch sein Land,
das er recht chaotisch fand.

Als er John den Eindruck schildert´,
dieser nicht das Urteil mildert.
„Johnny, bist ein Riesenluder,
doch ab jetzt nur noch der Bruder.“

Als Richi dieses nun geklärt,
er Schlitten mit den Rittern fährt,
die es ihm sehr übel nahmen,
doch nicht mehr groß zum Zuge kamen.

So wurd es friedlich in dem Land,
das für seinen Streit bekannt,
und der König, der nicht pennt
ist in jeder Stadt present.

Jeder Hof trug Festtagstuch,
kam der hohe Staatsbesuch,
sie wurden am Empfang gemessen,
nebenbei am Bier und Essen.

Der alte König mittendrin
langte bei den Cocktails hin,
aß das Wild in Dreierlagen,
stellte zwischendurch die Fragen.

„Was macht das Volk, was macht das Vieh,
die Fröhlichkeit seh ich hier nie.
Ihr trübsinnig im Feuer stocht,
euch die Steuer unterjocht?“

Die Königstreuen sprachen wahr,
dass der Staatsmann richtig sah,
beim Rest konnt er´s zusammenreimen,
dass sie derzeit bei ihm schleimen.

Und so hörte er am Rande,
von der frechen Räuberbande,
die sich gegen Knechtschaft wehrte
und so manche Kasse leerte.

„An was die Ritter ziemlich schlucken,
werde ich mir selbst begucken“,
dachte der King beim Bier, dem kühlen,
das ihm half, zweifach zu fühlen.

So ritt der King, als Abt vermummt,
in früher Stund´ zum Wiesengrund,
an dem der Räuber lauerte
und es nicht lange dauerte.

Kaum kam er an, trat ihm verwegen,
ein grün Gekleideter entgegen.
„Tach, Herr Abt, schön´ Wetter heut´,
dass es uns als Zöllner freut.

Gebt uns einen Obolus,
dass ich es nicht nehmen muss,
meine Männer danach stieren,
ist´s bezahlt, dürft ihr passieren!“

„Wenn ich es so recht bedenken,
ich mir diese Gabe schenke,
das Verlangen stört mich wenig,
habe Post für euch vom König.“

„Der König sei geschützt, mein Herr,
seine Nachricht freut uns sehr,
sagt es nur frei heraus,
dann gehen wir zum Mittagsschmaus.“

„Na, na, seid nur nicht so vermessen,
erst einmal gehen wir zum Essen,
dann zeigt mir eure Fertigkeiten,
ob sie dem König Spaß bereiten.“

„Ihr seid sehr forsch, mein kühner Wicht,
so zeigt mir bitte das Gesicht!“
„Nein, nein, ihr könnt nicht alles haben,
wollen uns am Bier erst laben.“

„Nun gut“, sprach Robin Hood, der Held
und keine neuen Fragen stellt´,
nur einen Blick dem Abt zuwarf,
so einen Typ er niemals traf.

Nachdem sie durch den Wald marschiert,
das Wild wurde sogleich serviert,
im Showteil Robin unterstützten,
seine besten Bogenschützen.

Sie trafen sauber durch den Ring,
der an einem Baumstamm hing.
Der Abt schien´s sichtlich zu genießen,
wollte persönlich sogar schießen.

Und als das ganze Wild gegessen,
sie sich im Humpenstemmen messen.
Robins Stimme durchdrang den Wald,
als er zum dem Fremden lallt:

„Mein Vergnügen ist sehr groß,
das Essen hier war kostenlos,
da ihr ein Königsbote seid,
sind wir gern dazu bereit.“

„Ihr seid dem König treu ergeben?“
„Das war immer unser Streben!“
„Ich nie jemanden so heiter sah!“
„Wir heißen auch fröhliche Schar!“

„Ihr nehmt den Reichen, gebt´s den Armen?“
„Damit sich schlafen auch im Warmen.“
„So seid ihr wahrlich edle Leute.“
„Vor diesem Spruch Sir John sich scheute.“

„Was wäre wenn der König käme?“
„Ich ihn mit zum Jagen nähme.“
„Was bietet ihr für Straferlass?“
„Ein halbes Schwein und Bier vom Fass.“

Der Abt zog die Kapuze ´runter,
die Männer wurden sichtlich munter,
als sie den König dort errieten,
sie flugs zu ihren Füßen knieten.

Und der King zu Robin meinte:
„Dieses Land zu lange weinte,
werd´ regieren wie Salomon,
seinen Bart hab ich ja schon.

Ihr seid frei, kehrt nun zurück,
an des Herds und Heimes Glück!“
Robin des Königs Blicke mied,
ungern er vom Sherwood schied.

So zerstreute sich die Schar,
die die Welt vom Wald aus sah,
jeder suchte sein Plaisir,
nur der Tuck trank weiter Bier.

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Kommentare

19. Jun 2015

Zwar bin ich Anti – Monarchist:
Doch Dein Gedicht schön Fahnen hisst!
(Ob Merkel so was auch VERSucht?
Zur Tarnung Urlaubsreisen bucht...)

LG Axel