Schatten ziehen über die Felder,
blau umdunstet atmen die Wälder.
Die Kraniche, auf ihren Flügen,
gesellen sich zu Wanderzügen.
An jedem Orte möcht ich liegen,
mit jedem Vogel südwärts fliegen.
Ich möchte reisen und doch bleiben,
wie Segler durch die Lüfte treiben.
Lerchen hoch in den Himmel steigen,
Wanderer, die sich einzeln zeigen.
Am Himmel seh ich Wolkensäcke
und suche meine Daunendecke.
Draußen jaulen die Peitschenwinde.
Eine Mutter ruft nach dem Kinde.
Später wird es im Dorf offenbar,
dass der Schlingel auf dem Bolzplatz* war.
Ein milder und warmer Regen fällt,
ein Hund, der sinn- und grundlos bellt.
Das ist mein kleines Fensterglück.
Bald kehrt die Schwalbe auch zurück.
(c) Olaf Lüken (26.04.2021)
* Kleiner Platz zum Fußballspielen
Kommentare
Blau umdunstet - da fällt mir ein -
Das könnte wohl die Krause sein ...
LG Axel
Blau umdunstet beschreibt etwas, das liegt in der Ferne.
Ich muss das wissen, ich komme aus Herne.
HG Olaf
...feinsinnige Betrachtungen!
LG Alf
Feinsinnige Antwort!
HG Olaf
Man sieht das Bild förmlich vor sich lieber Olaf!
LG Uschi
Ehrlich, liebe Uschi ? Da ist auch viel Tagträumerei drin.
Herzlichen Dank, liebe Uschi !
Olaf
Ehrlich, liebe Uschi ? Da ist auch viel Tagträumerei drin.
Herzlichen Dank, liebe Uschi !
Olaf
Deine Verse spiegeln mir fröhliche Bilder - und ja, bald kehren die Schwalben zurück!
LG Marie
Als Kind lebte ich oft bei Verwandten auf dem Land (Runkel/Hessen/Lahn).
Im Sommer umschwärmten Schwalben wie wild das Haus. Nachts tauchten
Fledermäuse auf, die die Straßenlampen vor dem Fenster umflogen.
HG Olaf
Eine Fensterträumerei, gemalt in idyllischen Wortbildern; erinnern mich an erlebte Momente aus Kinderzeiten, wo der Regen noch anders roch und die Abendstille friedlich war, durchzogen vom Glockenklang, manchmal. Schön ist Dein Gedicht. HG Ingeborg
Wenn ich als Kind bei meinen Verwandten meinen Urlaub verbrachte, erlebte ich eine Welt, dieg anders war, als meine eigenes Zuhause. Die Verwandten lebten in Schadeck/Runkel (Lahn), eine Traumgegend schlechthin. Meine Heimat war Wanne-Eickel (heute: Herne), mitten im Ruhrpott. Als Geschäftsleute hatten meine Eltern tägliche Sorgen mit der KundschaftEs war die Zeit des Zechensterbens und die Zeit, als die Kunden den Laden kamen, kauften und anschrieben. Ich wandte mich der Kunst des Tagträumens zu.
HG Olaf