Wenn aus schwerschwarzen
Gassen Träumende durch die
Winde stürzen im
Rausche der kälter
werdenden Wolken erlischt
der Fluss im Fließen
Dämmerung winkt durchs
Gleißen silberglänzender
Schattenalleen
So weiß durchdrungen
Nachtschwer von alten Trümmern
ausgehauen in
schweigendes Klagen
abgestorbener Wälder
die Streichholzfichten
gehäuft am Wegrand
überrieselt vom Frost der
letzten Sterne und
in Gedanken das
einstige Leuchten von den
anderen mondhell
einst beschienenen
Sonnenraureifwiesen in
Hasenart bemoost
grün schimmernder Wald
ein Trauern im Augenlicht
anderer blickdicht
das letzte Dickicht
undurchdringlich Stacheldraht
von unwirtlichen
Dornen wo versteckt
zaghaft zittert letzterstens
ein Gänseblümchen
Kommentare
Die Wolken rauschen nicht allein -
Spontan fällt mir da jemand ein ...
LG Axel
Beschwört man Stein und Bein...
LG Yvonne
Schweigendes Klagen abgestorbener Wälder - und doch auch Zuversicht durch's zaghaft zitternde Gänseblümchen ... Dein mich berührendes Gedicht spiegelt den Geist der momentanen Zeit - zwischen Bangen und Hoffen, liebe Yvonne ..
Marie.
...so wie auch den Zustand unserer Wälder...:((...
Danke dir herzlich!
Liebe Grüße
Yvonne
Teilweise apokalyptisch anmutende Gedankenbilder führen hin zu einem kleinen Gänseblümchen, dass "zitternd "allem Ungemach trotzt und somit , auch symb., für Überstehen und immer neues Hoffen u.Beginnen steht.
Die Haiku Form unterstreicht besonders die inhaltl. Aussagen, findet mit lb.Gruss, Ingeborg
Vielen herzlichen Dank für diese tolle Interpretation der hier u.a. in Haikus verdichteten Impressionen einer kleinen Wanderung durch die vom Borkenkäfer zerstörten heimischen Wälder, entlang von Wiesen, in deren zaghaften Sonnenschein - nun fast schon begraben unter Dünger - sich die ersten kleinen Sonnenblümchen so unverwüstlich zeigten...
LG Yvonne