Ich sah zum ersten Mal dich an einem Sommertag,
am Vormittag, die Sonne schien so klar.
Der Wiese bunten Blumen von ganz verschied'ner Art,
sie beugten sich und standen Paar an Paar.
Die Winde bliesen vorsichtig, und unten, nah am Strande,
die Wellen fielen liebevoll auf Schnecken in dem Sande.
Ich sah zum ersten Mal dich an jenem Sommertag,
wir gaben uns zum ersten Mal die Hände.
Ich sah zum ersten Mal dich im hellen Sommerglanz,
so blendend wie der Schwan in seinem Kleid.
Da hörte ich vom Wald her, aus dessen grünem Kranz,
ein' Jubelruf als wär's ein Vogelschrei.
Da kam ein Ton vom Himmel her, so schön wie bisher keiner.
Es sang ein Vogel uns dies Lied, ein unscheinbarer, kleiner.
Ich sah zum ersten Mal dich im hellen Sommerglanz,
er funkelte und niemals glänzte feiner.
Und deshalb, wenn ich seh dich an eines Winters Tag,
da Schnee und Eis sind weiß und glitzern kalt,
dann hör ich Sommerwinde, der Vögel Flügelschlag,
der Wellen Spiel und auch den Wasserfall.
Nun meine ich aus weichem Bett bald Wiesen grün sich zeigen
mit Schaumkraut und mit Silberblatt, die lieblich sich verneigen,
dass Sommersonne wärmend auf dich stets scheinen mag
und ihre Strahlen immer dich erfreuen.
© Willi Grigor, 2019
Übersetzung des Gedichts "Den första gång jag såg dig" (1922) von Birger Sjöberg, Schweden:
Hören Sie hier dieses schöne Liebesgedicht:
youtube.com/watch?v=_TvAbraUyPY
Text und Musik von Birger Sjöberg, gesungen von Sven-Bertil Taube