Mäandernde Gefühle

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von Marie Mehrfeld

Der Abend graut, die Lebensstunden wandern,
wo ist die Zartheit der Berührung nur geblieben,
wie sehn’ ich mich nach euch, ihr meine Lieben,
zu schnell verdrängt ein langer Tag den andern;

wo ist die Zartheit der Berührung nur geblieben,
zwei Kerzen zünd ich an, nicht nur für mich,
ich weiß, ihr goldner Schein, er heilt auch dich,
so ist die Trübheit der Gedanken bald vertrieben;

wie sehn’ ich mich nach euch, ihr meine Lieben,
Geduld, sie schwindet, will nicht länger warten,
sitze allein mit mir auf einer Bank im Garten
und lese Briefe, die wir einst uns schrieben;

zu schnell verdrängt ein langer Tag den andern,
der Sonne Strahl füllt mich mit Zuversicht,
doch ob die Freude bleibt, das weiß ich nicht;
Gefühle, die im Hoffnungsstrom mäandern.

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