Schnee von gestern

Bild zeigt Soléa P.
von Soléa P.

Öde, diese Einsamkeit –
tief im Norden ruht der Pol,
schockgefroren die Vergangenheit,
fossile Urzeit darin wohnt.

Frostige Riesen unter Wasser,
starr und ruppig – harsch der Ton,
„Schnee von gestern“ ist keine Metapher,
kein Gletscher, kein Spalt bleibt vom Tauen verschont.

Eisschollen dümpeln, glitzern vom Schnee,
kein Robbenfresser jagt darauf –
noch ein Grad mehr und sie werden vergehen –
hält halbverhungert nach der Evolution Ausschau.

Aus Weiß wird Braun und Eis zu Wasser,
bald spiegelt die Wüste sich im Meer,
die Arktis hat sich aufgegeben,
kein Permafrost – kein Überleben.

Gedichtform: 
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