Unter dunklen Steinen

Bild zeigt Alf Glocker
von Alf Glocker

Wirf dich zum Fraß vor die Säue wie Perlen
und vertraue nur blind auf die Regierung –
verbeuge dich vor den dummdreisten Kerlen,
die um dich sind in der höchsten Dosierung:
Wende dich ab von allem was nützt!

Dein Bild ist schon im Wachsfigurenkabinett,
unter „ausgestorben, war’s nicht wert“ –
und dein Wunsch kommt viel zu spät
der da heißt: „Hier läuft doch was verkehrt –
wo ist denn bloß die Hilfe, die uns stützt?“

Wem kannst du auf der Welt noch trauen?
Dem Priester wohl nicht! Dem Demagogen?
Und in die Zukunft froh zu schauen
widerspricht doch den verrückten Dialogen,
heißt allzu fromme Lügen vorgeschützt!

Verzweifle, leg dich in Ruhe zu den Akten!
Bald bist du vergessen wie Ungeziefer!
Es mahnen dich die Toten und die Nackten –
doch du empfindest nichts mehr wirklich tiefer,
als eine Natter, die unter dunklen Steinen sitzt.

Gedichtform: 
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