Gestern schrieb ich ein Gedicht
doch leider speicherte ich´s nicht.
Es war gelungen, glaubt es mir
sonst tät ich´s nicht berichten hier.
Ich war sehr lange aufgeblieben
und hätt's beinahe aufgeschrieben.
Mir hat's so großen Spaß gemacht,
dass ich beim Denken schon gelacht.
Ich schriebs nicht auf, wohl ob der Zeit
denn mich befiel die Müdigkeit.
Ich ging ins Bett lies 's Dichten sein
und schlief vergnügt auch sogleich ein.
Nun fällt partout mir nicht mehr ein,
was gestern ich gefasst im Reim.
Zermartre mir das Hirn im Kopf...
Kein Vers mehr da, ich armer Tropf.
Soweit ich mich erinnern kann,
fing das Erdachte einfach an:
Die erste Zeile im Gedicht
hieß glaube ich: „Vergiss mich nicht“...
© Horst Fleitmann, 2021