Wer sucht, der findet

Bild zeigt Horst Fleitmann
von Horst Fleitmann

Sind Verse ohne Sinn geblieben,
ganz gleich auch, wer sie hat geschrieben,
mag man's dem Leser nicht verübeln,
wenn er beim Lesen kommt ins Grübeln.

Denn wo der Witz fehlt und Pointen,
sowohl die groben wie dezenten, 
macht breit sich arge Langeweile,
die ärger wird mit jeder Zeile.

Fehlt ein "Aha-Moment", ein Schmunzeln,
bleibt übrig nur ein Stirnerunzeln,
ist jäh man zum Verzicht bereit
und nutzt sie anders, seine Zeit.

Erkennt bereits man mit Beginn
der ersten Verse einen Sinn,
vertreibt ein Wort schon in der Zeile
den Lesefrust, die Langeweile,

dann möchte man den Dichter loben
weil er die Zeilen hat verwoben
zu einem herrlichen Gefüge,
ganz ohne Pathos, Kitsch und Lüge.

Ein solches Werk, das lässt man gelten,
ist nicht so leicht. Ja, äußerst selten.
Und doch: Es finden sich bisweilen
auch ganz bemerkenswerte Zeilen.

© Horst Fleitmann, 2021

Gedichtform: 
Thema / Schlagwort: