Der Bub ging auf der Weide,
zwei Kühe schauten zu.
Die Rinder, alle beide,
begrüßten ihn mit "Muh".
Das Kind, ein doch noch kleines,
verstand ihr freudig Muh'n.
Sein Glück, ein kindlich reines,
ein unauslöschlich feines,
lässt mich - wie alt sind Jahre -
trotz Unruh lächelnd ruhn.
© Willi Grigor, 2020
Aus dem Leben
Die von Wald eingerahmte Weide war vielleicht einen Kilometer vom "Sesslerbauer" in Segringen, Bayern entfernt. Dort verbrachte der Bub nach dem Krieg eine schöne Kindheit - bis er 1951 "Mit dem Zug zu den Ruinen und dem Schutt von Düsseldorf" fahren musste.
("Mit dem Zug ..." siehe "Auferstehen in das Leben")
Kommentare
Schöne Sachen sollen bleiben -
Fein kann man darüber schreiben!
LG Axel
Je älter man wird, desto größer werden
die alt gewordenen Glücksmomente.
LG
Willi
(...) ...diese Frage verdichtest Du in ansprechender Weise, sinnig der Inhalt, weich und melodiös die verwendete Sprache. Je älter ich werde, desto näher diese Erinnerungen an "früher" und umso jünger, näher und "zeitlos alt" erscheinen sie mir. Herzlich grüßt Dich Ingeborg
Liebe Ingeborg,
Deine Reflexion klingt einnehmend -
und wohltuend für einen älteren Herrn im sechsten Schreib-Lehrjahr.
Freundliche Grüße
Willi
Die Vergangenheit ist stets aktuell,
die Gegenwart ein Anhängsel
der Zukunft.
Trotz Unruh' lächelnd ruh'n - da schließe ich mich gerne an; ein Erinnerungsgedicht, das mich berührt, lieber Willi ...
LG Marie
Vielen Dank, Marie.
Ich glaube, Du siehst es auch so:
Beim Rückblick in die jungen Jahre
erschließt sich ein Quell der Freude.
LG
Willi
Eine Art Atemholen für Gekommenes ...
Ich bin nicht ganz klar, was Du meinst
- aber sicher doch etwas positives.
LG
Willi
Nur und ausschließlich, lieber Willi!
"Er" hat sich einen Erinnerungsschatz geschaffen, aus dem "er" heute noch Kraft schöpfen kann.