Wie ist die Welt in 100 Jahren?

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von Jürgen Wagner

Wie ist die Welt in 100 Jahren?
Das lässt sich heut' noch nicht erfahren
Ist sie besser, ist sie schlechter?
Anders nur – anders gerechter

Die Linien lassen sich ausziehen
Wir können uns ja nicht entfliehen
Das, was wir heute tun und lassen,
das wird man morgen lieben, hassen

Ein paar Grad wird die Welt wärmer,
manche reicher, viele ärmer
Orkane, Dürre, Hitzewellen
gibt es an so manchen Stellen

Die Meere werden leer gefischt,
der Plastikmüll treibt in der Gischt
Insekten werden kultiviert
Das Artensterben, das grassiert

Der Mensch ist beinah an dem Ziel,
das zu erschaffen, was er will
Den Alltag steuert der Computer,
denn er berechnet alles super

Gesundheit wird stets überwacht,
gentechnisch schnell zurückgebracht
Das Leben lässt sich so verlängern -
ein Wunschtraum von so manchen Männern

Das Wasser ist für viele knapp
Durch Kriege geht‘s auch schnell bergab
Man isst Insektenmehl und Algen,
Ergänzungsnahrung allenthalben

Die Völker werden noch mehr wandern
von einem Land hin zu dem andern
Die Grenzen müsste man wohl schließen,
verhindern Raub und Blutvergießen

Manch Küste wird evakuiert,
die Meere steigen ungeniert
Es wird zu heiß im schönen Süden
Der Norden lockt die Hitzemüden

Den Wohlstand gibt es nicht für alle,
der Klimawandel wird zur Falle
Für manche lässt sich's sehr gut leben,
die weiter an dem Reichtum kleben

Die Welt, sie wird sich weiter drehen
Der Mensch wird neue Wege gehen
Nur die Erfahrung kann ihn lehren
klug zu beschränken sein Begehren

2020

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