Wo bleibt die Lebenslust?

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von Alf Glocker

Wie schwer ist es doch zu erkennen,
wenn ein Liebstes böse ist?
Wer möchte so etwas zugeben?
Das „Kind“ bei seinem Namen nennen,
sieht man für sich als ungereimt,
als sündhaft, fürchterlich im Leben.

Wir reden schön woran wir glauben –
die ganze Zeit, all unsere Frist.
Uns macht es froh und „gut“ zugleich:
wir spielen so gern blind die Tauben,
wenn diese Lüge in uns keimt.
Das adelt uns zu „klug und reich“?

Warum ist’s wichtig sich zu plagen,
wo man doch schon fast alles weiß?
Ist es nicht das, was leicht zu nehmen,
wo bei den Denkern Zweifel nagen?
Das Leben ist doch viel zu kurz! - ?
Wozu soll sich der Mensch bequemen?

Ist er geschaffen für die Mühen,
die siedend und verzehrend heiß,
nichts weiter bringen als den Frust,
nur nagend, Fragen nach sich ziehen –
und am Ende war’s ein Furz?
Wo bleibt denn da die Lebenslust?

©Alf Glocker

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