Bücher, die die Welt nicht braucht: "Mein Kampf" von Adolf Hitler

24. November 2015

Am 31. Dezember 2015 erlöschen die Urheberrechte an Adolf Hitlers Buch „Mein Kampf“. Bayern verhinderte in den letzten 70 Jahren Neuauflagen der Schrift, was mit dem Auslaufen der rechtlichen Ansprüche allerdings schwierig werden kann. „Nazi sells“ - ansonsten gibt es keinen Grund diesen literarischen Tiefflug zu verlegen!

von Literat Pro
Bild von Hitlers Mein Kampf
"Mein Kampf", 2010 auf dem Obersalzberg ausgestellt
Shutterstock.com / 360b / 171458879

 „Als glückliche Bestimmung gilt es mir heute, daß das Schicksal mir zum Geburtsort gerade Braunau am Inn zuwies. Liegt doch dieses Städtchen an der Grenze jener zwei deutschen Staaten, deren Wiedervereinigung mindestens uns Jüngeren als eine mit allen Mitteln durchzuführende Lebensaufgabe erscheint!“

Mit dieser - wie sich später herausstellen sollte - Prophezeiung beginnt das erste Kapitel des ersten Bandes „Eine Abrechnung“, der zwischen 1924 und 1926 in zwei Bänden erschienenen Schrift Adolf Hitlers. „Mein Kampf“ wird als Hitlers wichtigste programmatische Schrift eingeordnet, die sich im ersten Band zum großen Teil mit der Biografie Hitlers, im zweiten Band vordergründig mit der Programmatik des Nationalsozialismus beschäftig.

Während Hitlers Zeit als Reichspräsident und -Kanzler schaffte es „Mein Kampf“ zu einem Bestseller, der bis zu Hitlers Tod 1945, in 18 Sprachen übersetzt mehr als 12 Millionen Mal verkauft wurde. Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs übertrugen die Amerikaner die Urheberrechte an den bayrischen Staat. Dieser verhinderte Neuauflagen von „Mein Kampf“ seither vehement, was mit Erlöschung der Urheberrechte Ende 2015 allerdings nicht mehr ohne Weiteres gelingen wird.

Es gibt keinen Grund diesen literarischen Tiefflug zu verlegen

Davon abgesehen, dass der unkommentierte Volltext des Buches seit langer Zeit mühelos im Internet zu finden ist, braucht es aus unterschiedlichen Gründen auch keine kommentierte Neuauflage dieser Schrift. Verschiedene Autorinnen und Autoren wie Christian Zentner, Sven Felix Kellerhoff, Barbara Zehnpfennig oder George Tabori haben sich in der Vergangenheit bereits mit dem Text selbst und einer Kommentierung dieser Schrift beschäftigt. Einen großen Einblick in Hitlers Psyche bieten diese Bücher allerdings alle nicht.

Den Judenhass Hitlers, oder seinen Rassenwahn zwischen den ansonsten literarisch relativ unbeholfen niedergeschriebenen Zeilen zu entlarven, ist genauso sinnvoll, wie eine Studie darüber zu machen, dass Autos fahren. Das Einzige, was für eine Neuauflage von „Mein Kampf“ sprechen würde, ist der Schutz vor einer kommerziellen Ausschlachtung der Schrift und die damit verbundene Sicherung der Verlagsrechte durch das Institut für Zeitgeschichte. So soll es nun ja auch geschehen. Allerdings werden jene, die in „Mein Kampf“ auf der Suche nach ihrer Ideologie sind, nicht auf die kommentierte und mit 2000 Seiten immerhin doppelt so umfangreiche Version der Schrift zurückgreifen.

Den Autoren der Kommentare ist ihre Arbeit an der Neuauflage durchaus zu gönnen, immerhin sichert das die Berechtigung ihrer Tätigkeit. Für mehr taugt sie allerdings nicht. Wessen Ideologie vor Zeilen wie „Ein Staat, der im Zeitalter der Rassenvergiftung sich der Pflege seiner besten rassischen Elemente widmet, muß eines Tages zum Herrn der Erde werden. Das mögen die Anhänger unserer Bewegung nie vergessen, wenn je die Größe der Opfer zum bangen Vergleich mit dem möglichen Erfolg verleiten sollte.“ geschützt werden muss, kann in der Regel auch nicht durch Kommentare dieser Zeilen erreicht werden.

Kommentare

23. Apr 2017

Die „Tagebücher“ einst bewiesen:
Es geht um Zaster – und Devisen …
Bald kritzelt ein debiler Krimineller
Ergo posthum am Neu-„Bestseller“ …
(Solch Hetze an Schulen kommentiert zu lesen –
Hilft beim Entlarven der krankbösen Thesen!)

LG Axel