Romane über Musik: Die Faszination der musikalischen Welt in der Literatur

Überarbeitet am 06. Februar 2025
Komponisten im Mittelpunkt

Die Kunst des Musizierens und des Schreibens sind eng miteinander verknüpft. Wie sich Musikgenuss und Literatur gegenseitig beeinflussen, offenbaren Romane, die sich mit der Musik selbst und deren Komponisten beschäftigen. Sie geben Einblicke in das Leben bedeutender Musiker, kreative Schaffensprozesse und die Inspirationskraft der Melodie.

von Literat Pro
Frau liest ein Buch in bequemer Sitzhaltung
© Vinzent Weinbeer / Pixabay

Romane über das Leben berühmter Komponisten

Wie auch in der Literatur gibt es in der Musik Künstler, deren Werke die Jahrhunderte überdauern. Einer von ihnen ist Ludwig van Beethoven, dem niemand Geringerer als Rainer Maria Rilke einen Roman widmete. In „Beethoven: Leben und Werk“ setzt sich der österreichische Lyriker mit Beethovens Schaffen und dessen Einfluss auf seine eigene Kunst auseinander.

Auch Wolfgang Amadeus Mozart gehört zu den Komponisten, deren Wirken von einem bedeutenden Dichter näher beleuchtet wurde. Alexander Sergejewitsch Puschkin erschuf 1830 mit „Mozart und Salieri“ eine Geschichte und ein gleichnamiges Theaterstück. Thematisiert wird die angebliche Vergiftung Mozarts durch seinen Konkurrenten Antonio Salieri.

Die musikalische Welt in der Belletristik

Neben der Fachliteratur eroberten musikinspirierte Themen und Artikel auch die Unterhaltungsliteratur.

Ein Roman, der die Kraft der Musik als lebensspendend offenbart, ist „Der Pianist: Mein wunderbares Überleben“. Verfasst wurde er von Władisław Szpilman. In ihm schildert ein polnischer Pianist seinen Überlebenskampf im Warschauer Ghetto 1940. Eine der ergreifenden Szenen: Szpilman findet in einem seiner Verstecke ein Klavier, darf darauf aber nicht spielen. Die Klänge würden ihn verraten. So lässt er die Finger nur über den Tasten schweben, um sich die tröstende Melodie vorzustellen.

Auch in „Die Klavierspielerin“ von Elfriede Jelinek nimmt das Klavier eine bedeutende Rolle ein. Es ist der Hauptfigur Erika Kohut zugleich bedeutend und verhasst. Von ihrer Mutter vergeblich zur Pianistin gedrillt, lebt sie inzwischen isoliert als Klavierlehrerin. Ihre Lust kann sie dabei nicht länger aus der Liebe zur Musik, sondern nur aus dem Leiden und der Bestrafung ziehen.

Musik als zentrales Thema in der Fiktion

Im Laufe der Geschichte entwickelte sich die Musik zu einem der favorisierten Themen in vielen fiktiven Romanen. Die tiefgreifenden Gefühle, die Melodien hervorrufen können, beleuchtet beispielsweise das Buch „Der Soloist“ von Steve Lopez. Wie eine Welt aussehen könnte, in der Musik nur noch als Konsumgut verstanden wird, kann dagegen „Der Musikant“ von Heinrich Böll feinsinnig zum Ausdruck bringen.

Um leise Untertöne aus solchen Werken herauszulesen, kann sich bei Leseschwierigkeiten Deutsch Nachhilfe in Bremen lohnen. Ein gutes Sprachverständnis erleichtert das Eintauchen in empfehlenswerte Bücher rund um die Musik:

  • „High Fidelity“ von Nick Hornby: Hauptfigur dieses Klassikers der Musikliteratur ist der Plattenladenbesitzer Rob Fleming, der auf den Seiten das Scheitern seiner Beziehung durch den Genuss der Musik verarbeiten möchte.
  • „Fidelity“ von Nick Hornby: Dieser Roman über Liebe zeigt die Wirkung der Musik auf Beziehungen. Dabei werden Rock und Pop gekonnt mit der zwischenmenschlichen Kommunikation in Verbindung gebracht,
  • „Blues“ von Jean-Paul Sartre: Sartre wirft in dieser Erzählung einen philosophischen Blick auf den Blues als Sinnbild für den Existenzialismus der Musik. Beleuchtet wird dabei die Rolle der Musik – des Blues Folk – als Ausdruck persönlicher und kollektiver Freiheit.
  • „Der Lärm der Zeit“ von Julian Barnes: Obwohl „Lärm“ nach Rock-und-Pop-Musik klingt, herrscht eine ruhige Atmosphäre im Buch vor. Darin wird Musik als soziales Phänomen betrachtet. Ihre Rolle in der Gesellschaft, die eigene Wahrnehmung und Identität stehen im Mittelpunkt. Eines der Kernthemen ist die Frage, wie viel Einfluss Musiker auf das Geschehen ihrer Zeit haben.
  • „The Garden of Maestro Puccini“ von Peter Härtling: Wie sich Musik auf die persönliche Entfaltung auswirken kann, zeigt dieser Roman um einen aufstrebenden Komponisten, der sich mit dem Wirken Puccinis befasst.
  • „Dorfpunks“ von Rocko Schamoni: Bücher über Subkulturen thematisieren häufig Musik, die dazu dient, der Realität zu entkommen und sich selbst zu definieren. In „Dorfpunks“ wird das Leben eines jungen Punkrockers in einer deutschen Kleinstadt beleuchtet. Humorvoll wird erzählt, wie Punk und Rock musikalisch gegen die Langeweile des Konventionellen ankämpfen. Das Buch über Individualität und Freiheitsliebe wurde 2024 mit der Hilfe von Rocko Schamoni und Heinz Strunk sogar zum Theaterstück.
  • „Lemmy – White Line Fever“ von Lemmy Kilmister: Motörheadsänger und -bassist Lemmy beschreibt, wie die Liebe zum Rock sein Leben prägte. Eine literarische Rock-Symphonie, die online via Titel oder ISBN gesucht werden kann.

Auch die fiktive Musikerbiografie „Nick Cave: Mercy on my“, das Kinderbuch „Change“ aus dem Hoffmann und Campe Verlag sowie „One last Song“ – eine Hommage an die Musik und New York – dürfen nicht fehlen, wenn von musikinspirierten Büchern die Rede ist.

Schlusswort

„Erfahre, erlebe, fühle“ scheinen Bücher über Musik und große Komponisten dem Leser sagen zu wollen. Diese literarischen Beiträge rund um die Kraft der Musik sind für Musikliebhaber ebenso unentbehrlich wie für Literaturgenießer.

 

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