Es war Zeit, ins Hotel zurückzukehren. Ach, ich hatte solche Lust mir ein Stück Torte zu kaufen
und es gleich aus der Hand zu essen. Noch hungrig bestelle ich mir einen Teller Reis auf der
Karlsbrücke. Ahnend, dass mich das teuer zu stehen käme und ich für alles aufkommen müsste,
strecke ich dem Kellner – ein Straßenmusikant – einen Schein hin, und sehe, dass er nicht die
Welt für ihn ist, aber sofort in seiner Hosentasche verschwindet. Kopfschüttelnd zieht er ein paar
Münzen heraus und wirft sie schwungvoll über das Geländer. Sie blitzen hell auf in der Sonne.
„So arm bin ich“, sagt er herausfordernd. Ich kenne den Wert seiner Währung nicht und ziehe
einen orangen 350-Schein aus meinem Portemonnaie. Er zerrt ihn mir aus der Hand. Auf einmal
ist mir alles zuwider und diese Stadt sowieso.
Sowieso
von Monika Jarju
Prosa in Kategorie:
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