Die Perversion des Normalen

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von Alf Glocker

Das Normale ist nicht anders denkbar als normal – und es ist auch normal, daß das alle wissen...was wiederum absolut pervers ist! Denn dadurch sind dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet.

Was nützt es schon beispielsweise einem Staat, wenn er das Unnormale fördert, anpreist, zulässt oder dergleichen? Nun, das kommt auf den Staat an, und darauf wer ihn regiert. Nicht wahr? Natürlich ist das nicht wahr!

Das darf nämlich nicht wahr sein, weil sonst wiederum alles aufkäme, und das wiederum wäre im Normalfall normal – aber hier gibt es keinen Normalfall, weil man viel lieber pervers ist...damit nichts von alledem aufkommt.

Inzwischen bleibt alles an den Normalen hängen, was ebenfalls pervers ist! Aber was ist denn nun "normal"? Ist das gesund: einigermaßen gut erzogen, arbeitsfähig und, im Erwachsenenalter, verheiratet?

Wenn das "normal" ist, was ist dann "pervers"? Ist es die Hatz auf Normale, die gesund, einigermaßen gut erzogen und, im Erwachsenenalter, verheiratet sind? Nein, das ist ganz normal, denn woher soll sonst das Geld kommen?

Auch die Kinder, welche später das Geld verdienen müssen, weil sie normal sind, müssen ja irgendwoher kommen... Außer die Regierung ist pervers und es macht ihr nichts aus, woher die Kinder kommen, Hauptsache sie können arbeiten.

Braucht man also Leute, die denken können, weil sie genug Zeit dafür haben, um die Verwendbarkeit der Normalen auf die Möglichkeit hin zu überprüfen wie man die Normalität am besten pervertieren kann? Die dürfen dann aber nicht normal sein, weil sie sonst dafür arbeiten müssen.

Normalität hat also schlimme Folgen? Klar! Man wächst auf, wird, im Normalfall von den Eltern geliebt und gefördert und dahigehend erzogen, daß auch die Kinder Eltern werden können, die wiederum ihre Kindern lieben und fördern.

Das wird aber sofort erkannt – leider! Denn darin steckt eine Menge Kapital! Die Menge an Kapital könnte man nun lieben und fördern, indem man die Leute, die es zuwege bringen, daran teilhaben lässt. Das wäre normal? Nein, das wäre pervers.

Denn die Perversen, deren vordringlichste Aufgabe es ist, die Normlität zu pervertieren, haben kein Interesse am Wohl der Normalen, weil sie sie als Kapital und nur als Kapital ansehen! Das aber fordert nicht nur den Neid anderer Kapitalisten heraus, sondern auch die Gewalt.

Gewalt ist völlig normal, weil sie pervers ist! Mit ihr lassen sich bequem ganz Völker unterdrücken, ausbeuten, ja sogar auslöschen! Man zwingt die Normalen dabei für etwas einzustehen was die Perversen ausgeheckt haben und stellt ihnen das Perverse als völlig normal dar.

Und weil die Normalen keine ander Wahl haben, weil sie lieben, heiraten und Kinder haben möchten, glauben sie den Perversen das Perverse, damit sie "rechtschaffen" normal erscheinen und in (Un-)Ruhe gelassen werden. Damit rechnet eine ganz "normale" Regierung.

Weil aber die ganz Normalen auch ganz normal denken, weil sie in ganz normalen Verhältnissen leben (Partner, Kinder, Arbeit), und weil daraus ganz normale Verpflichtungen entstehen, neigen sie auch dazu das Kapital zu pervertieren: es bekommt ein Eigenleben!

Die so entstandene Blindheit den wahren Werten des Lebens gegenüber, ermöglicht die Perfektion der Perversion in allen Bereichen des normalen Lebens. Wie von selbst entstehen Verzerrungen im Nah- wie auch im Fernbereich des Sehens: nichts kann mehr erkannt werden!

Ein anderes Wort für dieses Verzerrungen heißt: "Dekadenz". Diese wiederum ist ein Zustand, der alles möglich macht – die Perversion der Macht, der Liebe, der Ehe, der Zukunftsplanung, so daß Letztere praktisch ausfällt, weil sie nur noch Perversionen ins Auge fasst.

Und wer nun meint, es wäre pervers Spaß haben zu wollen, der ist alles andere als normal! Denn genau das Gegenteil ist der Fall! Aber, wer den Spaß soweit hochstilisiert, daß er nur noch dann stattfindet, wenn man keinen mehr hat, oder wenn er soweit abqualifziert wird, daß er nur noch im Geheimen und meist mit Gewalt stattfinden darf, dann ist der Gipfel der Perversion bereits erreicht!

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