Brech!

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von Alf Glocker

Aaalso, sagen wir mal, es ist Mai, kann aber auch ein anderer Monat sein – issdochegal! Aber sagen wir dazu, da ist ein Mann, könnte aber auch ein Sonstwas sein – issauchegal! Dazu erwähnen wir noch: Er hat etwas vor, wozu man etwas ganz Bestimmtes braucht. Was? Nein, das issnichtegal! Es muss etwas sein, das Mann oder Sonstwas gut gefällt, weil es etwas ganz Bestimmtes hat. Wasss dennn?? Dasss sagen wir nicht! Harharr!

Wir sagen: Es muss Mann oder Sonstwas zu Willen sein – und zwar dalli! Sonst kennt Mann oder Sonstwas kein Pardon und haut das bestimmte Etwas windelweich! Warrumm? Weil er sich das ausdrücklich erlaubt hat! Issdasguut? Aber selbstverständlich ist das gut, zumindest für Sonstwas, denn um einen Gentleman kann es sich dabei ja wohl nicht handeln! Warrummm? Sonstwas könnte doch sagen, es sei mehr als ein Gentleman, weil es in Gottes Auftrag handelt.

Nun ja, das finden sicher sogar die Hühner lustig, denn sie lachen schon überall. Kühen wird vorher der Hals durchgegeschnitten – sie lachen demnach nicht, oder nicht lange, jedenfalls ganz bestimmt nicht zuletzt … zuletzt lacht Es, bei dem es sich keinesfalls um einen Gentleman handeln könnte, wenn da nicht der von ihm selbst erfundene, „göttliche Auftrag“ wäre. Aber Es ist bemitleidenswert, weil es außer diesem „Auftrag“ nichts weiter erfunden hat.

Hmm … Schwamm drüber? Warrumm?? Weil man Gottes Aufträge respektieren muss, damit einem der Hals nicht durchschnitten wird? So ungefähr, aber auch wieder nicht … Immerhin handelt es sich beim Es auch um einen Menschen – worüber man ja auch wieder streiten könnte, wenn man das dürfte. Nun ja, Arschlöcher genießen immer ein bisschen, oder sogar unbeschränkte Narrenfreiheit bei Vollpfosten, die 6 und 6 nicht aufeinanderzählen können. Lach!

Eines ist aber doch klar (oder nicht?), daß ein „Gottesauftrag“ die Sache für ein Es, das kein Gentleman ist, ungeheuer erleichtert – nur „robust" muss es halt sein. Warrumm? Vielleicht weil sich ein richtiger Mann schämen würde, wenn er einfach über etwas herfällt, das er grade mal eben so haben möchte, ohne zu wissen, daß das Herfallen dem Etwas auch Spaß macht. Wen juckt‘s? Herfallen ist für ein Riesenarschloch doch viel schöner als leer auszugehen …

Zugegeben, die Etwasse machen schon manchmal einen enormen Zinnober aus allem. Sie stellen sich an, als wären sie gaaaz toll! Sie machen sich rar, um ihren Preis an der Lustbörse zu erhöhen. Das ist schon auch ein entwürdigendes Hin und Her! Man muss sich nicht wundern, daß da ein – genaugenommen wildes Tier – auf die Idee kommt, sich mehr oder weniger grausam zu rächen, indem es für sich eine sagenhafte „Würde“ erfindet … wenn es schon sonst nichts erfinden kann.

Da kommen sogar die zickigen Etwasse manchmal auf solche Ideen, wie „Ein Mann ist kein Mann (auch kein Gentleman), wenn er sich nicht einfach nehmen kann, was er will!“ Schwul sein ist da bereits öfter mal die Rettung, wenn einer zwar nicht genau weiß was er will, aber immer wieder die Auskunft bekommt, daß er es eben nicht kriegt. Manche verkleiden sich sogar in ein Etwas, um wenigstens so auszusehen wie das hochverehrte Garnichts, das er nicht erreicht.

Da sagt dann das Arschloch: „Gott tobt, wenn er das sieht!“ Und schon wieder hat er, das komische Allesanderealseingentleman, eine Ausrede parat, die es/ihn dazu ermächtig, ein Etwas beispielsweise auch totzuschlagen, damit die anderen Lustobjekte gleich sehen was geschieht, wenn sie sich nicht zum Gebrauch hinhalten. Die sagen dann meistens schon ganz von selbst: „Ja, es ist ein Gottesauftrag, daß ich benützt werde!“ Und sie gebärden sich dementsprechend.

Dann sind sie allesamt, im Mai, im Juni, im November, brave Diener ihres Gottes und seiner Aufträge und freuen sich jeden Tag, seelenlos seine „Pflichten“ erfüllen zu dürfen, deren Auftrag nichts Anrüchiges mehr an sich hat. Im Gegenteil – plötzlich sind die anderen, die Rücksichtsvollen und Einfühlsamen, ehrlos und verabscheuungswürdig … was wiederum einer durch und durch verkehrten, absurden und perversen Welt absolut in den Kram passt. Brech!

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